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Kurzbeschreibung des Verlags
Die »ambivalente Moderne« hat Spuren hinterlassen – auch in Schweden. Social Engineering schien eine Möglichkeit, die negativen Folgen der Moderne aufzufangen, indem die sozialen Beziehungen neu gestaltet werden sollten. Zwei der weltweit bekanntesten Sozialingenieure waren Alva und Gunnar Myrdal. In Schweden, den USA und Asien versuchten sie zwischen 1930 und 1980 eine gerechte Gesellschaftsordnung zu entwerfen, die jedoch das Paradebeispiel einer »Normalisierungsgesellschaft« darstellt. Ein Blick auf ihre aufregend-konfliktreiche Ehe zeigt, dass sich Machtbeziehungen präziser analysieren lassen, wenn sie in den Alltagspraktiken der Experten verortet werden.
Der schwedische Sozialstaat gilt in Österreich als Vorbild – ob es nun um die Gleichstellung der Frau oder Reformen im Bildungswesen geht. Nirgendwo sonst in Europa begann man so früh und so radikal, auf eine egalitäre Gesellschaft hinzuarbeiten. Vordenker war das Sozialforscher-Ehepaar Gunnar und Alva Myrdal. Als Autoren bahnbrechender Studien begannen die Myrdals in den 30er-Jahren mit einem umfassenden Projekt: Das Leben aller Schweden sollte durch die Hand des Staates rationalisiert und erleichtert werden, von der ideal konstruierten Wohnung bis zur Einführung der Kollektivkinderkrippe. Die Myrdals werkten freilich auch in der Politik an der Umsetzung ihrer Ideen. Als roter Abgeordneter und Minister wurde Gunnar Myrdal zum Gottseibeiuns der schwedischen Politik. Der deutsche Historiker Thomas Etzemüller hat das politische Wirken und die privaten Widersprüche der Myrdals minutiös nachgezeichnet. Das Ergebnis ist ein Einblick in die theoretischen Grundlagen des "schwedischen Modells" und seine Begründer, der auch vor den abschreckenden Seiten ihrer radikalen Vision nicht Halt macht.