✔ kostenlose Lieferung innerhalb Österreichs ab € 35,–
✔ über 1,5 Mio. Bücher, DVDs & CDs im Angebot
✔ alle FALTER-Produkte und Abos, nur hier!
✔ hohe Sicherheit durch SSL-Verschlüsselung (RSA 4096 bit)
✔ keine Weitergabe personenbezogener Daten an Dritte
✔ als 100% österreichisches Unternehmen liefern wir innerhalb Österreichs mit der Österreichischen Post
Kurzbeschreibung des Verlags
Facebook hat das Internet erobert. Lange als Trivialität belächelt, lässt sich die Relevanz der »sozialen Netzwerke« heute nicht mehr bestreiten. Als Umschlagplatz für soziale Beziehungen aller Art erlangt gerade der Marktführer immer größere ökonomische Macht und politische Bedeutung und nistet sich zusehends tiefer in gesellschaftliche Strukturen ein.In diesem Band kommen internationale Autorinnen und Autoren zu Wort, die erstmals eine umfassende medien- und kulturkritische Perspektive auf Facebook entwickeln. In fundierten theoretischen Beiträgen – u.a. von Geert Lovink – sowie perspektivenreichen Kommentaren – u.a. von Saskia Sassen – werden die wichtigsten Facetten des Phänomens untersucht und die Konsequenzen dieser neuen Form von Sozialität analysiert.
Viele Menschen benutzen Onlineplattformen, ohne groß darüber nachzudenken. Nun bietet ein Buch wissenschaftliche Reflexionen
Bücher, die große Internetmarken im Titel führen, versuchen meist vom digitalen Klimawandel publizistisch zu profitieren, indem sie ihn händeringend beklagen oder euphorisch abfeiern. Mit dem Werk "Generation Facebook. Über das Leben im Social Net" wollten die Herausgeber Oliver Leistert und Theo Röhle solche Polarisierungen bewusst vermeiden.
Trotz des griffigen Titels spielt die sonst mit den Schlagworten digital native, immigrant, resident etc. geführte Generationendebatte dabei kaum eine Rolle: Im Fokus der 16 Beiträge vor allem wissenschaftlicher Autoren, unter anderem Netztheoriepionier Geert Lovink und Soziologin Saskia Sassen, stehen die Machtverhältnisse, die sich ausdrücken durch Facebooks Datenarchitektur, Verwertungsmodelle und Techniken der Selbstpräsentation.
"Generation Facebook" bietet keine Anleitung zum erfolgreichen Netzwerken (das will es auch gar nicht), doch lassen sich einige Analysen auch auf die eigene Facebook-Erfahrung übertragen. Als Anleitung zur Selbstführung, soll heißen zur freiwilligen Verhaltenssteuerung mittels Profil-
erstellung und "Gefällt mir"-Feedback liest etwa Carolin Wiedemann die Interaktionsoptionen auf Facebook (theoretisch unterfüttert mit Foucault und jüngeren Gouvernementalitätsstudien).
Robert Bodle erarbeitet eine Kritik der Strategie, externen Unternehmen Zugang zu Facebooks Daten zu gewähren, und kommt zu dem Schluss, dass diese "Regime des Austauschs" zugleich ein Instrument der Marktbeherrschung und der Nutzerabhängigkeit darstellen.
Ein anonymer Kurzbeitrag ("Frank, Softwareentwickler aus Hamburg") liefert einen hinreichend deprimierenden Einblick in den Alltag einer Person, die diese Datenströme für weniger als zehn Euro pro Stunde in Produkte verwandelt. Auch die übrigen großen Social-Media-Themen – Privatsphäre, Gratisarbeit, politische Bewegungen, Freundschaft, Anonymität – werden im Band von verschiedenen Seiten ausführlich behandelt.
Wem französische Philosophen im Facebook-Kontext suspekt sind, neben Foucault tauchen auch immer wieder Gilles Deleuze und Félix Guattari auf, der wünsche sich etwas anderes zu Weihnachten. Allen anderen Social-Media-Interessierten kann das Werk empfohlen werden.