Rating-Agenturen

Einblicke in die Kapitalmacht der Gegenwart
200 Seiten, Taschenbuch
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Reihe X-Texte zu Kultur und Gesellschaft
ISBN 9783837619775
Erscheinungsdatum 23.04.2012
Genre Soziologie/Allgemeines, Lexika
Verlag transcript
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transcript Verlag
Hermannstraße 26 | DE-33602 Bielefeld
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Kurzbeschreibung des Verlags

Wer steckt eigentlich hinter den Rating-Agenturen, von denen im Zuge der Finanzkrise so oft die Rede ist? Und nach welchen Kriterien arbeiten sie?In diesem Buch wird zum ersten Mal die Eigentümerstruktur der drei großen Agenturen offengelegt: Es handelt sich dabei um die größten Hedge- und Investmentfonds, die aus der hohen und dauerhaften Verschuldung von Unternehmen, Staaten und Konsumenten Gewinn ziehen. Ein Blick auf die Praxis der Rating-Agenturen zeigt: Ihre Macht gewinnen sie durch ihre Eigentümer, aber auch durch die staatlich und überstaatlich erteilte Wächterfunktion. Sie sind mit Fonds, Banken, Staaten, Zentralbanken, Europäischer Union und Internationalem Währungsfonds Teil der gegenwärtigen Kapitalmacht.Als vermeintlich unabhängige und objektive Wächter des Marktes helfen sie ihren Eigentümern dabei, Unternehmen, Staaten und ganze Volkswirtschaften zu enteignen. Dabei schrecken sie vor suggestiven Ratings ebenso wenig zurück wie vor der Inszenierung von Krisen.

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FALTER-Rezension

Wenn der Schiedsrichter zum Teil der Mannschaft wird

Barbara Blaha in FALTER 46/2012 vom 16.11.2012 (S. 19)

Die Finanzkrise zeigt den großen Einfluss der Ratingagenturen. Ein Buch beschreibt nun, wie in dieser mächtigen Branche gearbeitet wird

Spätestens mit Ausbruch der weltweiten Finanzkrise ist die Bedeutung von Ratingagenturen weiten Teilen der Bevölkerung klar geworden. Doch wie Ratings erstellt werden, wer die Agenturen beauftragt und in wessen Interesse sie handeln, bleibt in der aufgeregten Berichterstattung oft unerwähnt. Korruptionsforscher Werner Rügemer beschreibt in seinem jüngsten Werk, wie viel Macht Ratingagenturen auf sich vereinigen. Alles fing ganz harmlos an: Gegründet wurden die Agenturen Anfang des 20. Jahrhunderts, um die Sicherheit von Eisenbahnanleihen beurteilen zu können.
Waren zu Beginn die Anleger und Aktieninteressenten für die Kosten der Ratings aufgekommen, wurden bald die Verkäufer der Wertpapiere zur Kasse gebeten. Eine Praxis, die kaum ein objektives Urteil zulässt: "Das wäre etwa so, wie wenn bei einem (...) Fußballspiel die eine Seite den Schiedsrichter mitbringen und bezahlen würde." Die Folgen: Drei Agenturen monopolisierten den Markt, die Kriterien der Ratingvergabe folgten intransparenten Spielregeln und einem starken Eigeninteresse der Auftraggeber oder der Agentur selbst. Kurz: Die Agenturen nehmen aktiv Einfluss auf die Ausgestaltung und Bündelung von Finanzprodukten.
Rügemer schildert die Arbeitsweise der Agenturen auch für Nichtökonomen verständlich. Die Agenturen haften nicht für die Folgen ihrer Ratings: Sie beziehen sich in der Haftungsfreistellung auf den zweiten Verfassungszusatz der USA, der das Recht auf Meinungsfreiheit garantiert.
Dass sich der massive Einfluss der Agenturen in den kommenden Jahren trotz Finanzkrise nicht verringern wird, dafür sorgt die enge Verknüpfung von Politik und Finanzbranche. Jüngstes Beispiel: Als chancenreicher Kandidat für den Posten des US-Finanzministers wird oft ein Name genannt: Laurence Fink, CEO des weltgrößten "Vermögensverwalters" Blackrock.
Dieser hält Anteile an den Ratingagenturen Moody's und Standard&Poor's. Beide kündigten an, das Rating der USA herabzusetzen, sollten keine Maßnahmen zur Senkung des Haushaltsdefizits ergriffen werden. Einer Aufgabe, der sich der neue Finanzminister sicher gern widmen wird.

Barbara Blaha war ÖH-Vorsitzende und ist Gründungsmitglied des Momentum-Kongresses

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