Leidenschaftlich analytisch

Texte zu Sexualität, Geschlecht und Psychoanalyse
332 Seiten, Taschenbuch
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Reihe Beiträge zur Sexualforschung
ISBN 9783837931006
Erscheinungsdatum 01.09.2021
Genre Psychologie/Psychoanalyse
Verlag Psychosozial-Verlag
Vorwort Dagmar Herzog
Herausgegeben von Anna Koellreuter
Herausgegeben von Martin Dannecker, Margret Hauch
LieferzeitLieferung in 2-5 Werktagen
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Kurzbeschreibung des Verlags

Sophinette Becker war eine kritische Denkerin, die ihren differenzierten und klaren Blick auf Themen richtete, die häufig wenig beachtet oder gar tabuisiert wurden. Diese Anthologie ist von ihrer ganz eigenen Sichtweise geprägt, die zum Nachdenken anregt und dazu animiert, sich mit fremden Perspektiven und Erfahrungen auseinanderzusetzen.

In ihren Texten verbindet die Sexualwissenschaftlerin und Psychotherapeutin klinische, gesellschaftliche und politische Aspekte. Sie spricht zentrale sexualwissenschaftliche Themen an, wie sexuelle Orientierung, Transgender, Geschlechtsidentität und AIDS. Außerdem geht sie den Auswirkungen des Nationalsozialismus und den Mechanismen der Verdrängung nach, gerade auch im Hinblick auf die Psychoanalyse. Unter den Texten, die aus mehr als 30 Jahren ihrer Karriere stammen, finden sich unter anderem Titel wie »Pädophilie zwischen Dämonisierung und Verharmlosung«, »Von der Bosheit der Frau«, »Zur Funktion der Sexualität im Nationalsozialismus« oder »Geschlecht und sexuelle Orientierung in Auflösung – was bleibt?«. In ihnen zeigt sich, dass Beckers Stimme von unschätzbarem Wert für alle ist, die sich mit den Dynamiken in unserer Gesellschaft fundiert und kritisch auseinandersetzen wollen.

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Reihe Beiträge zur Sexualforschung
ISBN 9783837931006
Erscheinungsdatum 01.09.2021
Genre Psychologie/Psychoanalyse
Verlag Psychosozial-Verlag
Vorwort Dagmar Herzog
Herausgegeben von Anna Koellreuter
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FALTER-Rezension

Sexualforscherin Sophinette Becker

Johanna Muckenhuber in FALTER 41/2022 vom 14.10.2022 (S. 22)

ie Sexualforscherin und feministische Psychoanalytikerin Sophinette Becker leitete von 1994 bis 2011 die sexualmedizinische Ambulanz an der Uniklinik Frankfurt a.M. und war Mitherausgeberin der Zeitschrift für Sexualforschung. Becker starb überraschend Ende 2019. Der von Anna Koellreuter und Margret Hauch herausgegebene Band "Leidenschaftlich analytisch" versammelt Texte, die die Autorin zwischen 1984 und 2019 geschrieben hat.

Der Begründer der Psychoanalyse, Sigmund Freud, sah die Frau im Wesentlichen als Nicht-Mann. Dagegen misst Becker den eigenständigen, weiblichen Körpererfahrungen beginnend beim kleinen Mädchen zentrale Bedeutung für die Entwicklung der Frau als Frau bei. Entsprechend kritisch steht sie dem poststrukturalistischen Gender-Diskurs und der ausschließlich sozialen Bestimmtheit von Geschlecht gegenüber.

Becker, Expertin für Transgeschlechtlichkeit, ermutigte Kolleginnen stets, ihre psychoanalytischen Praxen für Menschen mit transidentem Wunsch zu öffnen. Sie plädiert dabei für eine neutrale therapeutische Haltung, die für jeden möglichen Ausgang des Prozesses offen ist. Grundsätzliche Bedenken äußert Becker gegenüber einer zunehmend früher gestellten Diagnose Transidentität bei Kindern und Jugendlichen.
Sie weist darauf hin, dass die Mehrheit der Kinder mit Wunsch, dem anderen Geschlecht anzugehören, später homosexuell wird. Die frühe Unterstützung des transidenten Wunsches mit Pubertätsblockern bzw. Hormonen könnte somit Gefahr laufen, eine Maßnahme zur Abschaffung von Homosexualität zu werden.

Gerade in dieser Zeit multipler Krisen zeigt sich großes seelisches Leid. Entsprechend aktuell sind Beckers Überlegungen zur Zugänglichkeit von Psychotherapie und zur Notwendigkeit der Reflexion der Realitäten psychoanalytisch orientierter Psychotherapie in der psychosozialen Versorgung.

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