

Juliane Fischer in FALTER 15/2017 vom 14.04.2017 (S. 35)
Nur langsam erkämpfen sich Frauen ihren Platz neben den Männern – in der Historie wie in diesem Buch, das von gebildeten Frauen handelt, genauer gesagt von Professorentöchtern, die im 18. und 19. Jahrhundert literarisch-akademisch ihren Weg gingen. Ihre Biografien beginnen bei Männern, den Vätern, und enden bei Männern, nämlich den Ehemännern. Die erste Frau wird tatsächlich erst im fünften Kapitel und nur in Klammern erwähnt.
Da gibt es die Ausreißerin Meta Wedekind, die selbstbewusste, geschäftstüchtige Poetin Philippine Gatterer, dann Dorothea Schlözer, Doktorin der Philosophie, die ihre Auszeichnung nicht in Empfang nehmen konnte, weil Frauen die Universität nicht betreten durften. Oder Therese Heyne, die vielleicht erste Frau in einer einflussreichen journalistischen Position. Lange Originalzitate, kuriose Briefwechsel und Tagebucheinträge bilden Gesellschaftsgeschichte amüsant ab.