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Kurzbeschreibung des Verlags
Mit Lächeln und leiser Wehmut verbindet der Autor in seinem neuen Buch auf literarische Weise vergessene jüdische Geschichten und weniger geläufige jüdische Witze und Anekdoten, so wie er sie schon als Kind von seinem Vater gehört hat, mit Erinnerungen an seine Kindheit und an den Vater. Behutsam und liebevoll spürt er dabei vor seinem eigenen jüdischen Hintergrund dem verklungenen „Ton“ nach, wie er seiner Meinung nach zu den Geschichten gehört, und erzählt dabei geistreich und auf vergnügliche Art, wie viele Aussprüche und Pointen als geflügelte Worte in die Familiensprache eingingen. Ob es die Anekdoten über die legendäre Frau Pollak mit ihren unfreiwillig komischen Bonmots und die in epischer Breite ausgeschmückten Geschichten über Rabbis und Wunderrabbis im ostjüdischen Schtetl sind, oder die Pointen von Schadchen und Schlemihlen, von Schnorrern und Millionären, Miguel Herz-Kestranek versteht es, Verschüttetes und Vergessenes humorvoll auferstehen zu lassen und damit in die Gegenwart zurück zu holen, was unser aller mitteleuropäisches Erbe ist.Kein Witzbuch der gewohnten Art ist es, vielmehr eine sehr persönlich geschriebene Elegie auf versunkene Welten, auf ausgerottete Lebensformen und auf eine Zeit, „als Lemberg noch in unserem Besitz war.“
Ein Rabbi nimmt vor einem kläffenden Hund Reißaus. Sein Schüler wundert sich: "Rabbi, du weißt doch, in deiner großen Weisheit, dass ein Hund, der bellen tut, nicht beißt." "Gut", erwidert der weise Rabbi, "das weiß ich – aber weiß es auch der Hund?" Solcherart sind die Witze, die Miguel Herz-Kestraneks Vater leidenschaftlich gern erzählte und im Familienkreis durch kreatives Zitieren quasi zur Mehrfachzündung brachte. Auf dem Umschlagbild ist er mit zwei Dackeln zu sehen, ein weiterer aus Glas ziert den Schreibtisch im Vordergrund, darauf liegt aufgeschlagen ein eng bekritzeltes Notizheft: Stefan Herz-Kestraneks (1909–1976) Witzsammlung.
Einst Großindustrieller und als Katholik Mitglied der Heimwehr, musste er sich auf der Flucht vor den Nazis nach Frankreich und Uruguay seiner jüdischen Identität stellen. Im Fundus seiner Lieblingswitze porträtiert der Sohn ihn liebevoll als im Grunde gebrochenen Mann von leiser Melancholie und lächelnder Ironie. Die mannigfach gewürdigte Frau (von) Pollak ist eine Geistesverwandte von Torbergs Tante Jolesch, nur viel blöder. Hörbuch erwünscht!
Der Schauspieler und Autor Miguel Herz-Kestranek wurde 1948 in St. Gallen geboren. Er hat insgesamt 14 Bücher publiziert, zuletzt "Lachertorten - mit Schlag!", " Die Frau von Pollak" und "In welcher Sprache träumen Sie?". Zehn Jahre lang war Herz-Kestranek Vizepräsident des Österreichischen PEN-Clubs Austria. Außerdem verfasste er bereits etliche Kommentare und Artikel in Tages- und Kulturzeitschriften vor allem zu politischen Themen, gestaltet Rundfunksendungen und ist als Moderator, Redner, Diskussionsanleiter, Laudator oder Keynotespeaker tätig. Als Schauspieler war Herz-Kestranek bereits in etwa 190 TV- und Filmrollen sowie Dutzenden Theaterrollen zu sehen. Seine Theatertätigkeit begann am Burgtheater, den Vereinigten Bühnen Graz und dem Theater in der Josefstadt. Zu seinen zahlreichen Auszeichnungen gehören unter anderem das Kulturehrzeichen der Stadt Bad Ischl und das Große Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich. Miguel Herz-Kestranek lebt in Wien und St. Gilgen.