Schäfers Qualen

Kriminalroman
272 Seiten, Hardcover
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ISBN 9783852185989
Erscheinungsdatum 07.08.2009
Genre Belletristik/Krimis, Thriller, Spionage
Verlag Haymon Verlag
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Kurzbeschreibung des Verlags

Die Vergangenheit ist ein Hund – und wenn sie zubeißt, lässt sie einen nicht mehr los.

Diese schmerzhafte Erfahrung macht Johannes Schäfer von der Wiener Kriminalpolizei, als er in einem brutalen Mordfall in Kitzbühel ermittelt: Ein Unternehmer aus der Stadt wurde bewusstlos geschlagen und an ein Gipfelkreuz genagelt. Schäfer ist noch gar nicht richtig in seiner ungeliebten früheren Heimat angekommen, als schon wieder eine Leiche auftaucht: Der einheimische Baulöwe Krassnitzer wird ebenfalls tot aufgefunden, er wurde bei lebendigem Leibe einbetoniert. Dass die Fälle zusammenhängen, scheint auf der Hand zu liegen - aber plant der Täter noch weitere Morde? Und wie passt der ehemalige RAF-Terrorist ins Bild, auf den Schäfer bei seinen Nachforschungen stößt?

Georg Haderer - die Krimi-Neuentdeckung aus Österreich
Georg Haderer beweist in seinem Krimi-Debüt echte Page-Turner- Qualitäten: Blutig gefärbtes Lokalkolorit, pointierte Dialoge und satirische Seitenhiebe auf die Kitzbüheler Gesellschaft gehen hier einher mit einer atemlos spannenden Mörderjagd und einem Ermittler, der seine Vergangenheit öfter, als ihm gut tut, mit Vogelbeerschnaps vergessen will.

***Spannend wie Arne Dahl, emotional wie Fred Vargas und abgedreht wie Wolf Haas.***

GEORG HADERERS KRIMINALROMANE UM MAJOR SCHÄFER:
* Ohnmachtspiele
* Der bessere Mensch
* Engel und Dämonen
* Es wird Tote geben
* Sterben und sterben lassen

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ISBN 9783852185989
Erscheinungsdatum 07.08.2009
Genre Belletristik/Krimis, Thriller, Spionage
Verlag Haymon Verlag
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FALTER-Rezension

Wien, wie es isst und mordet

Martin Lhotzky in FALTER 42/2009 vom 14.10.2009 (S. 20)

Als Krimi-Kulisse steht die Bundeshauptstadt so hoch im Kurs wie seit dem "Dritten Mann" nicht mehr

Regulierung und Überbauung des Wienflusses waren 1902 beendet worden, die Errichtung von festen Ständen für den ganzjährigen Betrieb des Naschmarktes stand vor dem Abschluss. Der im floralen Schmuck gehaltene Pavillon der Marktaufsicht bei der einstigen Stadtbahnstation Kettenbrückengasse zeugt noch heute von dieser baulichen Maßnahme.

Wer Naschmarkt liest, wird unweigerlich auch ans Kochen denken. Dass ein Krimi, der den Namen dieser Wiener Institution im Titel führt, lukullische Anspielungen enthält, verwundert also wenig. Dass Gerhard Loibelsberger zuvor auch schon das eine oder andere Kochbuch ­verfasst hat, wird spätestens beim zweiten ausführlichen Rezept (Fricandeau mit gedünstetem Reis) klar. Sein k.k. Polizeiagenteninspektor Joseph Maria Nechyba ist ­außerdem Feinschmecker und Hobbykoch.
Wie realistisch diese Kombination in der ersten Dekade des 20. Jahrhunderts gewesen sein mag, bleibe dahingestellt. Auch mit Gastauftritten (unter anderen Gustav Klimt, Peter Altenberg und das Café Sperl) erinnert das Buch streckenweise arg an gefällige Wien-um-1900-Lektüre für Kakanientouristen. Dennoch stimmt die Atmosphäre, und angesichts zweier brutaler Frauenmorde agiert der sympathische, schnauzbärtige Inspektor überraschend souverän. Von dem würde man durchaus gerne einen Nachschlag serviert bekommen – vielleicht mit etwas weniger kulinarischen Abschweifungen.

Obwohl Alfred Brinkmann in Berlin als Gourmetkritiker gearbeitet hat, halten sich die essenstechnischen Bemerkungen in vertretbaren Grenzen. Nun ist Brinkmann in Thomas Askan Vierichs zweitem Krimi nach Wien gezogen und kommentiert sowie konsumiert lieber Weine und Spirituosen, oft auch in beiläufig genannten Lokalitäten, die nicht gerade für ihre Weinkarte bekannt sind – wie das Flex oder das Fluc.
Schon in der deutschen Hauptstadt bzw. im Vorgänger "Tödliche Delicatessen" (2006) hat sich Brinkmann als Freizeitdetektiv versucht, nun wird er in seiner neuen Heimatstadt in einen Fall um suspekte Todesfälle in der Baubranche verstrickt – zuerst als Hobbyleibwächter, dann als Tatverdächtiger.
Möglicherweise haben aktuelle städtebauliche Großprojekte (Zentralbahnhof, Aspern et al.) mit dazu beigetragen, dass Immobilien und Korruption beliebte Themen aktueller Krimis darstellen: Nach Stefan Slupetzkys Lemming wird nun auch der naive Brinkmann hineingezogen – und wirkt ein bisschen unglaubwürdig, wenn er nicht sofort begreift, worum es beim Widerstand eines jüdischen Mieters gegen seine Delogierung eigentlich geht, und sich (und damit die Leserschaft) erst einmal über das Thema "Arisierung" informieren muss. Immerhin: Sobald er es kapiert hat, reagiert er beherzt.

Eine Rentnergang von Emigranten wird auch in dem grotesken Wien mit Ambitionen zur Filmstadt, das Richard K. Breuer in "Schwarzkopf" entwirft, mit Statistenrollen bedacht. An zwei von fünf Tagen retten sie sogar – mehr oder minder zufällig – dem Titelhelden, einem weltberühmten Regisseur, das Leben. Es geht überhaupt sehr turbulent zu in dieser Kriminalfilmdrehbuchparodie. Unfähige Polizisten, ein unfähiger Bundeskanzler und ein überkandidelter deutscher Kulturattaché sind weitere Komparsen, die im Gedächtnis bleiben. Vage an den Plot von "Der dritte Mann" angelehnt, wird alles verwurstet, was auch nur irgendwie mit goldenem Wienerherz und kriminellen Machenschaften zu tun hat, "Kottan ermittelt" eingeschlossen.
Die absurde und trotzdem schlüssige Handlung erinnert aber auch an den wenig bekannten Jurek-Becker-Film "Der Passagier – Welcome to Germany" (1988). Der nicht immer geschmackvolle Humor und die Blödeleien zerren manchmal zwar arg an den Nerven, aber eine Satire in Dialogform, in der ­jeder Tag für die Hauptdarsteller mit der Entlassung aus der Prominentenzelle des Polizeigefangenenhauses beginnt, entbehrt nicht eines gewissen Charmes.

Für Blödeleien hat Kriminalmajor Schäfer nur wenig übrig. Aus Wien wird er nach einem auf Ritualmord hindeutenden Verbrechen in seine alte Heimatgemeinde Kitzbühel beordert. Bereits während der Bahnfahrt findet man eine zweite Leiche – es wird nicht die letzte bleiben. Für einen Polizisten (und Tiroler) wälzt Schäfer, der sich den Dämonen der eigenen Vergangenheit stellen muss, ungewöhnlich anarchistische Gedanken und hängt unorthodoxen Methoden an. Ein Panscherl mit einer deutschen Reporterin wirkt da ebenso wenig deplatziert wie die Schübe von Rührseligkeit, die den Major heimsuchen.
Schön gemächlich führt Georg Haderer durch die seltsame Welt der Ostalpen, aus der er selbst stammt – ein bisschen mehr Tempo würde da nicht schaden. Die Figuren werden augenzwinkernd mit Namen wie Krassnitzer oder Gasser bedacht. Das Erstaunliche an diesem Debüt ist, dass man das Gefühl hat, den Major schon lange zu kennen. So unaufdringlich und gleichzeitig spannend kann SoKo Kitz eben auch sein.

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