Es muss was geben

Die Anfänge der alternativen Musikszene in Linz
336 Seiten, Taschenbuch
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ISBN 9783852528403
Erscheinungsdatum 25.11.2015
Genre Musik/Musikgeschichte
Verlag Bibliothek der Provinz
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Kurzbeschreibung des Verlags

In Linz an der Donau gehen Mainstream und Musik nicht zusammen. Seit 1977, abgetörnt vom Austropop und aufgestachelt vom englischen Punk, die Band Willi Warma das Café Landgraf zum Linzer Marquee Club umfunktionierte, ist stattdessen eine höchst aktive Musikszene in Bewegung, die alternativen Spielarten und Strukturen hohen Stellenwert beimisst.
„Es muss was geben“ geht den Entwicklungslinien dieser Szene nach. Als Erzählung der Protagonisten selbst. Zu Wort kommen dabei u.a. Linzer Bands wie Willi Warma, Miss Molly‘s Favourites, Fuckhead, Attwenger, Musiker von Texta und Shy, genauso wie die Schauspielerin Sophie Rois.

Und so kann ich behaupten, dass ich damals den Gedanken an eine Dokumentation der Linzer Musikszene wieder aufgriff. Diesmal nicht als Stammbaum, sondern als Buch. Und nicht etwa um knietief in Nostalgie zu waten oder wild herumzuinterpretieren, sondern um (eine) Geschichte aufzuzeichnen, die sonst bestenfalls aus Fußnoten und unzulässigen Beiträgen in Zeitungen und Magazinen zusammengetragen werden könnte.
Wie ich die Geschichte erzählen würde, wusste ich sofort. Das verdankte ich „Bill Graham Presents“ von Robert Greenfield. In diesem 1992 im Verlag Zweitausendeins auf Deutsch erschienenen Buch über den „erfolgreichsten Rock-Impresario der USA“ kommen die Protagonisten ausnahmslos selbst zu Wort. Teils einhellig, teils widersprüchlich schildern sie Erlebnisse mit Bill Graham aus ihrer jeweiligen Perspektive. Ich hielt das für die beste Methode, um den verschiedenen Ansichten und Motivationen, aber letztendlich auch den Gemeinsamkeiten der Linzer Musikszene gerecht zu werden.
(Andreas Kump)

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FALTER-Rezension

Stahlstadtkinder

Gerhard Stöger in FALTER 51-52/2007 vom 21.12.2007 (S. 92)

Ende der Achtzigerjahre trafen sich 35 Linzer Musikerinnen und Musiker in einem Aufnahmestudio, um den lokalen Gassenhauer "Linza Buama" gleichsam großmäulig wie humorvoll neu zu deuten. "Linza Buama sama, loss ma uns nix sogn/sime, ochte, neine homa scho daschlogn", singen sie zu Ziehharmonika- und E-Gitarren-Begleitung. "Holaria, holaro, d' Linza Buam san do." Wer genau bei dieser Aufnahme beteiligt war, ist nicht überliefert; vermutlich kommt aber der Großteil davon im neuen Buch von Andreas Kump zu Wort.
Der in Wien lebende Linzer Musiker – er ist Sänger und Gitarrist der Gruppe Shy – zeichnet in "Es muss was geben" die Entwicklung des alternativen stahlstädtischen Musikgeschehens zwischen den mittleren Siebzigern und den beginnenden Neunzigern nach, wobei die Protagonisten ohne kommentierende Eingriffe des Autors selbst zu Wort kommen. Das erste ausführliche Gespräch für das Buch fand 1999 statt, über fünfzig weitere sollten folgen. Im Zusammenschnitt ergibt das ein umfangreiches Stück Linzer Kulturgeschichte, die ihren Reiz aber auch ohne Bezug zur lokalen Szene mit Orten wie dem Café Landgraf, der Kapu und der Stadtwerkstatt und Bands wie Willi Warma, Target Of Demand und den Fuckhead-Vorgängern Dead Souls entfaltet. Das Buch erzählt von der mehr oder weniger ungelenken, aber eigenständigen und vitalen oberösterreichischen Aneignung der New-Wave-Kultur, deren Übergang in die Hardcore-Punk-Szene der späteren Achtziger und die anschließende Stilpluralisierung, die bis heute bekannte Bands wie Attwenger, Texta und Wipe Out hervorgebracht hat.
Neben Musikern, Journalisten und Veranstaltern kommen auch konsumierende Zeitzeugen wie die Schauspielerin Sophie Rois zu Wort, wobei individuelle Erinnerungen zu einer kollektiven Biografie verschmelzen. Über all die mehr oder weniger aufregenden Erinnerungen der Linza Buama beiderlei Geschlechts hinaus fängt "Es muss was geben" die Geschichte der Generation vor Nirvana ein, der letzten Generation also, die ihr subkulturelles Leben noch relativ frei von medialen Vorbildern und Normen gestalten musste – und vor allem auch gestalten konnte.

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