✔ kostenlose Lieferung innerhalb Österreichs ab € 35,–
✔ über 1,5 Mio. Bücher, DVDs & CDs im Angebot
✔ alle FALTER-Produkte und Abos, nur hier!
✔ hohe Sicherheit durch SSL-Verschlüsselung (RSA 4096 bit)
✔ keine Weitergabe personenbezogener Daten an Dritte
✔ als 100% österreichisches Unternehmen liefern wir innerhalb Österreichs mit der Österreichischen Post
Kurzbeschreibung des Verlags
Moscheeschließungen und Kopftuchverbote bereiteten den Boden für eine der größten Polizeioperationen der Zweiten Republik, die „Operation Luxor“. Unmittelbar nach den Anschlägen von Wien am 2. November 2020 rückten 930 Beamte aus, um gegen islamische Terroristen vorzugehen. Die Aktion erfasste Dutzende Menschen und Institutionen, deren Leben auf den Kopf gestellt wurden. Farid Hafez war eine der prominentesten Personen, die als Beschuldigte in diesem Terrorverfahren geführt wurden.
Letztlich entpuppte sich die Operation ohne jeden Zusammenhang mit den Terroranschlägen. Es kam zu keiner einzigen Anklage.
Die sogenannte Razzia gegen die Moslembruderschaft vom November 2020 ist ein Schandfleck für Österreich. Fast 1000 Polizisten führten als Antiterrormaßnahme bezeichnete Hausdurchsuchungen bei 70 Persönlichkeiten und islamischen Institutionen durch. Wie die Justiz später feststellte, ohne berechtigten Anfangsverdacht. Die Verfahren wurden inzwischen eingestellt, der Rechtsstaat hat schließlich funktioniert.
Bekanntestes Opfer ist der Politikwissenschaftler Farid Hafez, der seine Erlebnisse rund um die Operation Luxor, wie die Aktion genannt wurde, und seine Einschätzungen der Kampagne der damaligen Regierung Sebastian Kurz (ÖVP) gegen den politischen Islam zu Papier gebracht hat.
Farid Hafez stammt aus Oberösterreich. Mittlerweile ist er in die USA ausgewandert und unterrichtet an einem College in Massachusetts. In seinen politikwissenschaftlichen Studien prangert er die Islamophobie des Westens an. Sein Buch zeichnet nach, was für dramatische Folgen es für einen Wissenschaftler und Aktivisten hat, wenn man von einem Tag auf den anderen als Terrorist verdächtigt wird.
Die Moslembrüder sind eine weitverzweigte, konservativ-islamistische Strömung der arabischen Welt. Die palästinensische Hamas gehört dazu, deren Terrorismus beim Pogrom des 7. Oktober manifest wurde, genauso wie die bei Wahlen erfolgreichen Moslembrüder in Ägypten, deren Präsident Mursi durch den Militärputsch des heutigen Präsidenten as-Sisi gestürzt wurde.
Historisch haben sich immer wieder Dschihadisten aus diesem Milieu radikalisiert. Im Arabischen Frühling waren liberale und demokratische Kräfte gegenüber konservativen Islamisten rasch in der Defensive. Inzwischen sind beide Gruppen Opfer der neu erstarkten staatlichen Repression. Welche Rolle dieser Strömung in Österreich und überhaupt in Europa in den islamischen Communitys tatsächlich zukommt, ist eine spannende Frage, die Hafez jedoch leider offenlässt.