"Dichte ich in Worten, wenn ich denke?"

Ferdinand Schmatz oder: Nur der "Avantgardist" kann Romantiker sein. 2. Bände
608 Seiten, Mehrteiliges Produkt, ab 18 Jahre
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ISBN 9783854154600
Erscheinungsdatum 14.09.2012
Genre Belletristik/Essays, Feuilleton, Literaturkritik, Interviews
Verlag Ritter Klagenfurt
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Kurzbeschreibung des Verlags

Ein zentrales Anliegen des Essays von Sebastian Kiefer über Ferdinand Schmatz besteht nun auch darin, jene teils verschütteten Zusammenhänge zwischen Avantgarde und Romantik sichtbar zu machen. Kiefers beeindruckende Argumentation erschließt dem Leser sein eigenes, oft verdrängtes Empfindungs- und Vorstellungsvermögen während des Lesens. Analyse ist hier keine "Interpretation, sondern eine Anleitung zur gesteigerten und verfeinerten Wahrnehmungsempfindung. Zuletzt erhellen sich Ferdinand Schmatz Gebilde von sich aus.

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ISBN 9783854154600
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FALTER-Rezension

Ohne Verwirrung keine Sprachkunst

Erich Klein in FALTER 4/2013 vom 25.01.2013 (S. 30)

An die drei Dutzend Bücher hat der Wiener Lyriker, Essayist und Romancier Ferdinand Schmatz seit den späten 70er-Jahren geschrieben, zahlreiche Literaturpreise hat er erhalten. Schmatz gilt als "schwierig", bes­tenfalls "spröde", er selbst bezeichnet sich unumwunden als "Dichter". Wie es dazu ausgerechnet in einer Zeit kam, in der die "experimentelle" Literatur zu Grabe getragen wurde,
entschlüsselt der Berliner Literaturwissenschaftler Sebastian Kiefer in seiner imposanten, 600-seitigen Schmatz-Studie.
Auch hier standen "blumige Gefühlsausdrucks- und Naturbetrachtungsverslein, in denen adoleszente Lebens- und Liebesnöte ihre Metaphern und Klänge suchen", am Anfang. Gemeint sind die allerersten Schreibversuche des jungen Schmatz, die sich als Vorlass im Österreichischen Literaturarchiv befinden. Bald aber fiel die grundsätzliche Entscheidung darüber, wie den Gattungen Gedicht und Roman eine Poetik verschafft werden könnte, "die den Namen heute verdient".
Kiefer bringt viel Sprachwissenschaft, Literaturtheorie und Philosophie ins Spiel, von Bloch bis Piaget werden lange Bögen durch ein Œuvre gezogen, in dem Sinn und Sinne nicht einfach zur "Sinnlichkeit" à la Wiener Aktionismus verknüpft wurden (Schmatz kam ursprünglich aus dem Umfeld von Hermann Nitsch). Mit einem Celan oder Francis Ponge hatte der Priessnitz-Schützling wenig am Hut, den Erwartungen des Literaturbetriebes wollte er partout nicht entsprechen. In seinem Gedichtband "das große babel,n," erfand sich Schmatz mit dem titelgebenden Neologismus auch eine neue Technik; ein Roman wie "Portierisch" begann folgerichtig mit: "Ich habe mich entschlossen, keinen Roman zu schreiben."
Worum also geht es? Man müsse, so Kiefer, Schmatz lesen lernen wie eine neue Sprache, auch wenn dies vorerst zu Unverständnis führe: "Verwirrung, babelnd oder nicht, muss sein. Ohne sie kann es Verständniskultur geben, aber nicht das, worum es dem Dichter Ferdinand Schmatz geht: um Sprachkunst." Die unterrichtet Ferdinand Schmatz, der nächste Woche 60 wird, derzeit als Professor an der Wiener Angewandten.

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