

Sebastian Fasthuber in FALTER 10/2016 vom 09.03.2016 (S. 28)
Die Wiener Autorin Ilse Kilic hat sich mit ihrem Lebensgefährten Fritz Widhalm zwischen dem Verlag Das fröhliche Wohnzimmer und einem Glücksschweinmuseum ein eigenes kleines Universum aufgebaut. Ihr neues Buch geht von der Frage aus, was Bücher tun, wenn niemand in ihnen liest. Kilic bezieht sich in ihrer Arbeit auf Techniken der Oulipo-Gruppe, ihre Art, experimentelle Literatur zu schreiben, ist jedoch denkbar unverkopft und zeichnet sich durch eine sympathische Verspieltheit aus.
In „Das sich selbst lesende Buch“ betreibt sie Wiederverwertung, die Figuren aus ihrem letzten Roman „Wie der Kummer in die Welt kam“ dürfen erneut auftreten. Das genügt ihnen aber nicht, und sie wollen bald die Autorin neu erfinden. Dieses Buch ist seinerseits von der Liebe zu Büchern erfüllt – und von einem Wunsch: „Ein Text sollte eigentlich kein Ende haben, sondern immer und für immer weitergehen.“