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Kurzbeschreibung des Verlags
Wir waren Papst, Charlie und Griechenland, konstatiert Paul Divjak in seinem unbändigen Prosawerk, das sich ausschließlich aus Parolen, Redensarten, Schlagzeilen, Namen und Zitatfetzen aus Pop- und Hochkultur und disparaten Diskursfragmenten zusammensetzt. Notiert als luftig-feingliedrige Partitur, choreographiert „Tamagotchi Tanzmusik“ ein flirrendes Spektakel mit all dem Wortmaterial, das tagtäglich ins Gehirn der Medienkonsumenten gespült wird. Komponiert nach Prinzipien von Gleichklang und Diskrepanz finden Begriffe und Sinnzusammenhänge zueinander, um als Identifikationssurrogate aufgesogen zu werden im transpersonalen Mantra eines Superorganismus.
Divjak zündet ein Signifikantenfeuerwerk, das im Abfackeln aller nur erdenklichen und surrealer Wir-Setzungen jene Mechanismen sprachlicher Mobilmachung erhellt, die im Dienste einer lückenlosen Kolonialisierung des Denkens und Empfindens des Einzelnen steht. Im Nachbrennen medial geschürter Euphorien bringt „Tamagotchi Tanzmusik“ eine Sprach-Welt im Ausnahmezustand zum unaufhörlichen Erglühen – ein Glanzstück konzeptgeleiteter Sprachsatire.
Wir sind Helden, Kaiser und leider keine Millionäre. Kein Ich, sondern ein Wir stellt Paul Divjak ins Zentrum seines jüngsten Buchs „Tamagotchi Tanzmusik“, das ein Gegenstück zu seinem Popliteraturabgesang „Das war Pop“ (2014) bildet. Was die beiden Bände des Autors und Medienkünstlers eint, ist der Hang zum Zitat und zum munteren Namedropping kreuz und quer durch die Geschichte der Popkultur – von Jack Kerouac bis Scooter, von Songtextschnipseln („Oh, Champs Elysée!“) bis Dr. Sommer.
Divjak nimmt das Dauerrauschen der (sozialen) Medien her und kippt es in ein Buch hinein. Dabei organisiert er das Material nicht in Form einer Erzählung, sondern als assoziatives Dauerfeuer. An manchen Stellen möchte man spontan „Gefällt mir“ klicken, an anderen „Ich möchte das nicht sehen“. Klar ist am Ende nur eines: Es gibt keinen Ausweg aus dem Informationsloop.