Fare

127 Seiten, Hardcover
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ISBN 9783854206422
Erscheinungsdatum 01.07.2003
Genre Belletristik/Gegenwartsliteratur (ab 1945)
Verlag Literaturverlag Droschl
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Literaturverlag Droschl
Stenggstraße 33 | AT-8043 Graz
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Kurzbeschreibung des Verlags

In einem kleinen Dorf auf Kreta wächst, aufgezogen von zwei Frauen, in einer Art matriarchalischer Idylle ein junger Mann heran, der mit einem außerordentlichen Talent begabt ist: er ist ein Koch, wie ihn die Welt noch nicht gesehen hat. Also verläßt er als junger Erwachsener seine Insel und geht nach Athen, um sich dort an einer Fachschule ausbilden zu lassen. Und damit beginnt eine sensationelle Karriere – als Koch, aber auch als Liebhaber –, die Iannis wieder zurück auf seine ›unterentwickelte‹ Insel bringt und hier zu den seltsamsten Entwicklungen und Problemen führt. Zu den Menschen, denen er im Lauf seines Lebens begegnet, gehören auch Vertreter aus der Kunstwelt, Käufer wie Produzenten, und der legendäre John Fare, der sich im Lauf einer seiner Selbstverstümmelungsaktionen in den Sechziger- Jahren ums Leben brachte. Wilhelm Hengstler erzählt in einem beeindruckend kühlen Tonfall eine Geschichte im Spannungsfeld von Vitalität und Untergang, eine Geschichte von Ehrgeiz und Korruption und den möglichen oder unmöglichen Auswegen aus diesem Dilemma. Die sinnliche, archaische Atmosphäre der griechischen Insellandschaft bildet den größtmöglichen Kontrast zur völlig entfremdeten zeitgenössischen Welt des Erfolgs und der Industrialisierung auf der einen Seite, aber auch zum Sog des Verschwindens und Unsichtbarwerdens andererseits. Eine Erzählung, die rätselhaft und unvermittelt vor dem Leser steht und einem nicht mehr aus dem Kopf geht!

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FALTER-Rezension

Martin Droschke in FALTER 34/2003 vom 22.08.2003 (S. 50)

Den Entwicklungsstand einer Zivilisation erkennt man daran, wie viel Zeit jeder Einzelne mit der Beschaffung und Zubereitung seiner Nahrung verbraucht. Gerade einmal zwei Stunden täglich, so Klaus E. Müller in "Nektar und Ambrosia", einer unterhaltsamen "Ethnologie des Essens und Trinkens", mussten die Jäger und Sammler der Steinzeit veranschlagen. Bereits mit der Erfindung des Ackerbaus wurden Rationalisierungsverfahren wie Arbeitsteilung notwendig, um den gewachsenen Arbeitsaufwand zu bewerkstelligen. Je höher der Zivilisationsgrad, desto aufwendiger die Küche. Nahrung, Verpflegung, Hausmannskost", lautet eine der Bedeutungen des englischen Wortes "fare", "Fahrpreis" eine andere, die ebenso auf dem Cover des neuen Romans von Wilhelm Hengstler erwähnt ist - und in die Irre führt. Es besteht kein Zweifel, dass Hengstlers kleiner Grieche Iannis ein hässliches Kind ist, dieses Handicap einer steilen Karriere als Spitzenkoch aber nicht im Weg stehen wird. Sein Genie am Herd kostet den eigenwilligen Buben nicht mehr, als dass er die Bösartigkeiten seiner Neider aushalten muss, die ihm vergeblich die Suppe versalzen wollen. Ein paar Jahre lang, dann geschieht, was geschehen muss: Die Welt verneigt sich vor seinen Gerichten, Millionäre sind bereit, ihr letztes Hemd für seine gastronomischen Pläne zu geben. "Fare" lesen heißt, dort Urlaub von den barbarischen Schnellgerichten des Alltags zu machen, wo sich das Aroma Griechenlands, das Farbenspiel des Luxus, die Sprache des Tagtraums und die Trunkenheit des Genusses in einem literarischen Meisterstück vereinen. Was Hengstlers magische Figur des Iannis am Ende des kleinen Romans betreibt, dürfte den Punkt markieren, an dem die Spezies Mensch ihr Entwicklungspotenzial ausgeschöpft und das Maximum des ihr Möglichen erreicht hat. Anders gesagt: Iannis kocht sich bis ins kulinarische Paradies, das Reich der Erlösung.

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