Invasionen des Privaten

112 Seiten, Taschenbuch
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Reihe Essays
ISBN 9783854207818
Erscheinungsdatum 31.01.2011
Genre Belletristik/Essays, Feuilleton, Literaturkritik, Interviews
Verlag Literaturverlag Droschl
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HerstellerangabenAnzeigen
Literaturverlag Droschl
Stenggstraße 33 | AT-8043 Graz
office@droschl.com
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Kurzbeschreibung des Verlags

Nach Grönland fahren, um sich selbst zu finden? In den Inuit, den Ureinwohnern dieses Landes, die Paradigmen der eigenen Existenz entdecken? Genau das beschreibt Anna Kim in ihrem Bericht über diese polare Insel, deren landschaftliche Schönheiten so weit weg sind von allem, was die Touristik uns als schön anpreist: die Kargheit, die Leere, die Farben und Formen von Eis, Schnee und Wasser. Anna Kim blättert die Kolonialgeschichte dieses Landes auf, eine Kolonialgeschichte, die so unerbittlich und so erniedrigend für seine Bewohner ablief wie jede andere koloniale Geschichte auf der Erde und die zu extrem beschädigten Identitäten führte und zu einem, bevölkerungspolitisch gesehen, großen Anteil an dänisch-grönländischen 'Mischlingen' – eine Mischkultur, die unter Zwang und unter großen Verlusten zustande kam. Was es bedeutet, hier Dänisch oder Grönländisch zu sprechen, was es bedeutet, anders auszusehen, als Teil welcher der beiden Kulturen man durchgeht oder eben nicht, welcher Preis an Geborgenheit bzw. Fremdheit zu bezahlen ist, wenn man sich in die Identitäts-Maschinerie von Einschluss/Ausschluss begibt – das zeigt Anna Kim, die in Südkorea geborene österreichische deutschsprachige Schriftstellerin, auf beklemmende Weise anhand von Beobachtungen und Gesprächen auf, die sie in Nuuk, der Hauptstadt Grönlands, führte. Und noch etwas rückt dieser wichtige Essay zurecht: dass Reisen auch das Ventil für die Sehnsucht sein kann, als eine existenziell Fremde endlich in adäquater Umgebung zu sein, endlich mit Fug und Recht fremd zu sein, freiwillig.

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ISBN 9783854207818
Erscheinungsdatum 31.01.2011
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FALTER-Rezension

Sebastian Fasthuber in FALTER 27/2011 vom 08.07.2011 (S. 31)

Warum Grönland? Die österreichische Autorin Anna Kim zog es in dem diffusen Gefühl in den Norden, dort warte etwas auf sie. Sie hat sich nicht getäuscht.
In ihrem Reisebericht "Invasionen des Privaten", der in Droschls ansprechend aufgemachter Essay-Reihe erschienen ist, stößt sie bei ihren Begegnungen mit Grönländern immer wieder auf Bezüge und Parallelen zu ihrer eigenen Biografie.
Kims Gespräche mit den ­Menschen drehen sich um deren Identität, die unter der dänischen Herrschaft und Sprache leidet. Wer akzentfrei Dänisch spricht, ist klar im Vorteil: "Es sei so leicht, Däne in Grönland zu sein, man werde auf dänisch bedient, in allen Geschäften (...), mit Grönländisch hingegen komme man nicht weit."
Die 1977 geborene Autorin kam als Kind mit ihren südkoreanischen Eltern über Deutschland nach Österreich und kennt das Gefühl, sich fremd zu fühlen und assimilieren zu wollen. Einmal bekommt sie ins Gesicht gesagt: "Du siehst grönländischer aus als ich."
Man darf vermuten, die Besucherin fühlte sich in Grönland gleichzeitig fremd und zu Hause.

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