
Barbaba Tóth in FALTER 39/2014 vom 24.09.2014 (S. 21)
Nachdem der nach dem ehemaligen Wiener Bürgermeister Karl Lueger benannte Abschnitt des Rings in "Universitätsring" umtituliert wurde, beauftragte die Stadt Wien Wissenschaftler unter Leitung Oliver Rathkolbs damit, die Wiener Straßen- und Platznamen nach anderen strittigen Biografien zu untersuchen. Eine große Aufgabe. Von den 6696 Verkehrsflächen sind 4249 nach Personen benannt – nebenbei bemerkt 3863 nach Männern und nur 386 nach Frauen. 159 wurden als "problematisch" eingestuft, weil sie Bezug zur NS-Zeit haben. Das kritische Lesebuch listet sie nun – nach Berufsgruppen geordnet – auf. So liest man etwa über den Architekten Roland Rainer, dem im 15. Bezirk ein Platz gewidmet ist, dass er seit 1938 NS-Mitglied war und entsprechende Texte publiziert hatte, beides aber in seiner späteren Biografie ausblendete.


