

Erlesene Utopien und Dystopien
Barbaba Tóth in Falter 20/2018 vom 2018-05-18 (S. 19)
Es ist nicht lange her, da war „Dystopie“ ein Fremdwort, das man nachschlagen musste, weil man es nicht kannte. Utopie, den Begriff verwendete man oft, aber das negative Zukunftsszenario, die Dystopie, schien aus der Welt. Nach Trump, Brexit & Co und dem Erstarken populistisch-autoritärer Bewegungen ist das anders. In der aktuellen Ausgabe des Jüdischen Echos widmen sich deshalb prominente Autoren der großen Frage: Wohin treibt es unsere Welt? Wie werden wir künftig zusammenleben?
Werner A. Perger macht sich etwa auf die Suche nach den Hoffnungsträgern in Europa und landet bei jenen, vor denen man sich – laut dem deutschen Soziologen
Harald Welzer – hüten sollte: „Etablierte Politiker, die die Themen und Begriffe der Rechten übernehmen und in die Mitte der Gesellschaft tragen. Die sind das Problem, und sie waren schon früher die eigentlichen Totengräber der Demokratie.“ Er meint damit natürlich Österreichs Bundeskanzler
Sebastian Kurz. Der Diplomat Valentin Inzko skizziert im Gespräch mit Echo-Chefredakteur Erhard Stackl die Realutopie eines Friedens in Bosnien und die Autorin Susanne Scholl – eine der Protagonistinnen der „Oma gegen rechts“-Bewegung schreibt einen sehr persönlichen Brief an die Enkel.