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Kurzbeschreibung des Verlags
»Als ich vorgestern so große Sehnsucht
hatte nach mir, habe ich zu bluten begonnen.
Zuerst aus dem Mund, dann aus der Nase und den Ohren,
dann aus den Augen und zuletzt im Herzen.
So beredt war dieses Bluten, dass ich mich fühlte
wie ein stummes h.«
In seinem ersten Prosaband lässt Theatermacher Ernst M. Binder auch Handke, Bauer und Schwab auftreten
Wer die Aufführungen von dramagraz schätzt, dem wird auch Ernst Marianne Binders Textsammlung "Das stumme h" (Sonderzahl) gefallen. Mit dem vorliegenden Prosaband gibt der 58-jährige Regisseur und Dramatiker sein Buch-Debüt. Binders Regie-Arbeiten bilden dabei die literarische Kreuzung, an der sich Figuren und Autoren der von ihm inszenierten Stücke im Buch wieder treffen: Peter Handke, Werner Schwab oder Wolfi Bauer gehören dazu. Vom Tod der beiden Letztgenannten erfährt Binder im Text "Da hält es keiner lange aus". Seine Mutter hatte ihn in Ljubljana angerufen: "So trabe ich dem Tod hinterher, ein alter räudiger Gaul, dessen karieszerfressene Zähne Mundgeruch verbreiten, als hätte der Teufel selbst seine Behausung in der Mundhöhle aufgeschlagen." Im selben Text, geschrieben zum 50. Geburtstag von Werner Schwab, erinnert sich der Regisseur an eigene Schwab-Inszenierungen und an die Zerrissenheit des genialischen Dramatikers: "Wohin, wenn der Mantel nicht mehr brennt, sondern die Sohlen? Durch die Schnapsflasche das Dasein klar und hochprozentig. Das Denken diamanten, die Sprache direkt vom Hirn und ohne Umweg aufs Papier." Im Zentrum von "Tuzla, Arizona" steht ein Brief an Peter Handke. Über dessen Tischzusammenkunft mit einigen Künstlern in Ljubljana heißt es: "Sie, der Dichter, wirkten steif in Ihrer Lockerheit. Man schien reden zu müssen, weil man einander zu wenig kannte, um zu schweigen." Binders wirklich gelungenes Buch ist ein wortgewaltiges Prosagewitter mit vielen intertextuellen Referenzen und Graz-Bezügen. Beeindruckend.