Bauplan für eine Insel

500 Jahre Utopia
96 Seiten, Taschenbuch
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ISBN 9783854494553
Erscheinungsdatum 01.03.2016
Genre Sachbücher/Natur, Technik/Natur, Gesellschaft
Verlag Sonderzahl
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Kurzbeschreibung des Verlags

Das Leben war schon einmal besser. Es gibt alte Geschichten darüber, wie die Menschen vor langer Zeit in einem Garten ohne Mühsal und Schmerz, ohne Angst vor dem Tod und ohne Schweiß und Arbeit ihre Zeit zubrachten. Seit dem Beginn der Neuzeit versuchen Utopien, Bilder des gelingenden Lebens auf Basis der menschlichen Vernunft zu entwerfen. Johannes Schmidl plädiert dafür, den utopischen Diskurs, nach einer Zeit seines vermeintlichen Unwerts, wieder aufzunehmen. Das 20. Jahrhundert zerstörte mit seinen katastrophal gescheiterten Realversuchen das Nachdenken über den Utopiebegriff. Doch indem wir ihn ausblenden, blenden wir in Wahrheit nur uns selbst. Ein Teil der Menschheit lebt in einer erfüllten Realutopie: materielle Sicherheit, Freiheiten und der Zusammenschluss jahrhundertelang verfeindeter Staaten. Aber wir ignorieren, wie sehr die Existenz dieses Utopia darauf angewiesen ist, ein abgegrenzter Ausschnitt der Welt zu sein - eine Insel des gelingenden Lebens. Diese Insel scheint uns zunehmend bedroht, weil sie durch die Globalisierung nicht mehr verborgen bleibt. Es wäre aber zu naiv, sich die Überforderung der Gesellschaften und der Ökosysteme einfach nur als Chancen schönzudenken. Anscheinend bedarf es neuer utopischer Vorschläge. Johannes Schmidl nimmt das 500-jährige Jubiläum des Erscheinens von Thomas Morus' "Utopia" zum Auftrag, die Wiederaufnahme des utopischen Diskurses in einem tiefgreifenden und umfassenden Sinn einzufordern. Sein Bauplan für eine Insel ist ein leiden schaftliches Plädoyer für neue Lösungen und Lebensentwürfe angesichts der Herausforderungen unserer Zeit.

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FALTER-Rezension

Ein Plädoyer für Gedankenspiele

Benedikt Narodoslawsky in FALTER 36/2016 vom 07.09.2016 (S. 24)

Vor 500 Jahren beschrieb Englands Lordkanzler Thomas Morus die Insel „Utopia“. Morus, der zum Gegenspieler von Heinrich VIII. werden sollte, legte damit einen Gegenentwurf zu den damaligen Lebensverhältnissen in England vor. Utopia war eine Insel, auf der der Staat alles regelte. Die Bewohner trugen die gleiche Kleidung, wohnten in den gleichen Häusern und mussten auf Luxus verzichten. Was heute wie eine Dystopie klingt, war damals ein Lösungsvorschlag, um Obdachlosigkeit, Armut und Hunger zu bekämpfen. Für die Unterprivilegierten wirkte Utopia also wie ein Sehnsuchtsort.
Wer alternative Gesellschaftsmodelle entwirft, stellt das Ist als Dogma in Frage. Wie Morus’ Utopia im Gedankenspiel soziale Ungleichheiten überwand, brauche es auch heute Modelle, die uns angesichts der drohenden Klimakatastrophe und des weltweiten Bevölkerungswachstums Auswege aufzeigen, fordert Johannes Schmidl in seinem Essay „Bauplan für eine Insel“. Doch wo sind die Alternativvorschläge?
„Utopische Bilder und Erzählungen des gelingenden Lebens haben sich bei den Menschen in der EU, in Kanada und den USA aufgebraucht, weil sie bereits realisiert scheinen“, schreibt Schmidl. Dabei sind Utopien ebenso wenig paradiesisch wie unerreichbar, oft sind sie längst verwirklicht. Israel etwa, das als Traum begann und als Land im Trauma im Dauerkrieg zu enden droht. Oder die EU – dieses nahezu unglaubliche Friedensprojekt. Es schuf enormen Wohlstand, stellt die Bewohner aber noch immer nicht zufrieden.
Den Schlüssel, um neue, zukunftsweisende Gedankenspiele in Gang zu setzen, sieht Schmidl in der Erzählung. Die gibt es, aber leider nur am anderen Ende der Welt: Dort träumen Menschen von der Realutopie Europa, weil sie die Erzählung vom besseren Leben erreicht. Ein kluges, hochpolitisches Buch zur richtigen Zeit.

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