Eugenie Goldstern

Eine Biographie
144 Seiten, Hardcover
€ 15.8
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ISBN 9783854760276
Erscheinungsdatum 01.10.1999
Genre Ethnologie/Volkskunde
Verlag Mandelbaum Verlag eG
Sonstige Bearbeitung von Arne Opitz
Vorwort Hans H Czernin
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HerstellerangabenAnzeigen
Mandelbaum Verlag eG
Wipplingerstraße 23 | AT-1010 Wien
office@mandelbaum.at
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Kurzbeschreibung des Verlags

Albert Ottenbachers romanhafte Biographie der Winer Volkskundlerin Eugenie Goldstern zeigt ein Leben, geprägt vom untergehenden Zarismus, dem Antisemitismus in Wien und schließlich dem Faschismus.
Goldstern wird 1883 in Odessa geboren. Sie flüchtet vor den großen Progromen 1905 nach Wien. Hier kann sie sich als Frau in der Wissenschaft nicht durchsetzen, studiert in der Schweiz Volkskunde und macht ihre ersten Feldforschungen in den Alpen. Ihre Studie über Bessans/Hochsavoyen wird als erste Gemeindedemographie überhaupt gerühmt. Ihr Forschungsansatz, der dem um sich greifenden Rassenwahn entgegensteht, hat aber in der damaligen Zeit keine Chance.

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FALTER-Rezension

Oliver Hochadel in FALTER 12/2000 vom 24.03.2000 (S. 21)

Ungleiche Lebensläufe gab es im 20. Jahrhundert auch in der österreichischen Volkskunde. Albert Ottenbacher hat das Leben der jüdischen Wissenschaftlerin Eugenie Goldstern rekonstruiert und mit einem biografischen Abriss des Vollblutnazis und späteren Doyens der österreichischen Volkskunde, Richard Wolfram, kontrastiert.
Eugenie Goldstern, geboren 1884 in Odessa, floh 1905 mit ihrer Familie vor den blutigen Pogromen nach Wien. 1912 begann sie ihre Feldstudien in entlegenen Bergdörfern im Wallis, im Tessin und in Savoyen. In Goldsterns wegweisenden Arbeiten wird die traditionelle Unterscheidung in "Zivilisierte" und "Barbaren" aufgehoben, nicht zuletzt durch den Nachweis "einfacher" Kulturen im Herzen Europas.
Das gerade Gegenteil davon hat die deutschtümelnde Volkskunde nach dem Ersten Weltkrieg im Sinn, auch in Wien. Am Österreichischen Museum für Volkskunde bemüht man sich um den Nachweis der Überlegenheit der "germanischen Rasse". Goldstern, die dem Museum einen Großteil ihrer Objekte geschenkt oder verkauft hatte, zieht sich aus der Forschung zurück. Am 14. Juni 1942 wird sie nach Polen deportiert und ermordet. Im Ausland gewürdigt, fand ihre Arbeit in Österreich nach 1945 wenig Beachtung.
Wie anders erging es dem Wiener Richard Wolfram! Für den Nazi der ersten Stunde, führenden Mitarbeiter beim NS-Großprojekt "Ahnenerbe" und Vertrauten Himmlers bedeutete 1945 allenfalls einen kleinen, bald begradigten Karriereknick. 1959 wurde er außerordentlicher, 1963 ordentlicher Professor für Volkskunde an der Uni Wien. Das obligatorische Österreichische Ehrenkreuz 1. Klasse für Wissenschaft und Kunst erhielt er 1977, in Salzburg trägt eine Forschungsstelle seinen Namen. - Es ist eine Schande!
Ottenbachers Darstellung ist farbig, bewegt sich mitunter an der Grenze zur Literatur.Ungleich nüchterner, aber mindestens ebenso bedrückend wirkt im Kontrast dazu Martin Krists Dokumentation "Vertreibungsschicksale". 104 nach den Nürnberger Gesetzen als jüdisch geltende Burschen wurden am 29. April 1938 vom Bundesgymnasium 19 in der Gymnasiumsstraße verwiesen - 30 Prozent aller Schüler.
Krist unterrichtet dort heute Geschichte. Er hat in mühevoller Recherche, gemeinsam mit elf Schülerinnen und einem Schüler, die Lebenswege der Vertriebenen vom "Anschluss" bis heute verfolgt, Archivalien durchforstet, Briefe in alle Welt verschickt, Interviews mit den Überlebenden geführt und Aufzeichnungen gesammelt. Reinhold Eckfeld beschreibt seine brutale Verhaftung nach der "Reichskristallnacht", Mano Fischer seinen von ständiger Angst geprägten Überlebenskampf als "U-Boot" während des Krieges in Wien. Den meisten Schülern gelang die Flucht in den Westen, viele haben im Krieg gegen die Nazis gekämpft, nach 1945 nach Österreich zurückgekehrt sind nur eine Hand voll.
Heimkehrer wie sie waren hier nicht willkommen, zumal wenn sie ihre "arisierten" Wohnungen zurück haben wollten.Ob und wie man die leidvollen Erfahrungen der NS-Opfer "Wieder gut machen?" kann, fragt das Forum Politische Bildung. Diese Zusammenstellung meist bereits publizierter Texte, ergänzt durch Interviews mit Mitgliedern der österreichischen Historikerkommission, ist ein gut aufbereiteter Materialband, der den beschämenden Umgang Österreichs in Fragen der Entschädigung und Restitution dokumentiert und auch als Informationsbroschüre für die Schulen gedacht ist.

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