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Kurzbeschreibung des Verlags
Ulrichsberg: Widerständig gegen rechtes Gedenken
Die Beiträge zu Geschichtspolitik und Erinnerungskultur fokussieren auf die spezifische Situation in Kärnten/Koroška und das umstrittene Ulrichsbergtreffen, eines der größten Treffen von Veteranen der nationalsozialistischen Wehrmacht und (Waffen-)SS in Europa. Ausgehend davon werden unterschiedliche Facetten des österreichischen Umgangs mit der jüngeren Geschichte sichtbar gemacht.
Ab 2005 fanden jährlich Gegenveranstaltungen – unter anderem in Form von Zeitzeug_innengesprächen, Stadtspaziergängen und Demonstrationen – statt. Dass 2009 das Bundesheer seine Unterstützung des Ulrichsbergtreffens zurückzog und die geplante 50 Jahr-Feier daraufhin abgesagt wurde, ist als Erfolg dieser Protestaktivitäten zu werten.
Der Bogen der Beiträge reicht von einer Auseinandersetzung mit den Traditionsbezügen des Bundesheeres und deren Veränderung in den letzten Jahren, über die spezifisch kärntnerslowenische Geschichte von Widerstand und Verfolgung, bis zur kaum diskutierten Frage nach dem Andenken von NS-Täter_innen in der Wissenschaft. Ausgehend von den verdrängten Geschichten unterschiedlicher Opfergruppen werden verschiedene Aspekte der nationalsozialistischen Ideologie, Politik und Verfolgung an Hand des regionalen Kontexts deutlich gemacht. Die Thematisierung des Zusammenhangs von Desertion und Partisan_innenkampf bereichert die Debatte um die Opfer der NS-Militärjustiz um eine zusätzliche Facette. Mit kritischem Blick und auf Basis umfangreicher Recherchen leistet die Publikation einen wichtigen Beitrag zur Analyse österreichischer Geschichtspolitik.
Der Ulrichsberg ist seit 1958 jeden Herbst Pilgerstätte für Rechtsextremisten aus ganz Europa. Ein neuer Sammelband beleuchtet dessen Bedeutung für die rechte Szene sowie den Umgang des Landes mit dem NS-Erbe aus verschiedenen Perspektiven. Historische Beiträge zeichnen das jüdische Leben im "Deutschen Kärnten" nach oder erinnern an das "vergessene" Konzentrationslager Loibl, ein Nebenlager von Mauthausen. Unter dem Schlagwort "aktuelle Entwicklungen" findet sich eine Auseinandersetzung mit dem Widerstand gegen diese Pilgerstätte von Waffen-SSlern und ein ausführlicher Beitrag zum Umgang des Bundesheers mit dem Ulrichsberg-Gedenken, das viele Jahre mit Unterstützung des Militärs erfolgte und bei dem erst 2009 unter Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) eine Teilnahme österreichischer Soldaten – zumindest in Uniform – untersagt worden war.