✔ kostenlose Lieferung innerhalb Österreichs ab € 35,–
✔ über 1,5 Mio. Bücher, DVDs & CDs im Angebot
✔ alle FALTER-Produkte und Abos, nur hier!
✔ hohe Sicherheit durch SSL-Verschlüsselung (RSA 4096 bit)
✔ keine Weitergabe personenbezogener Daten an Dritte
✔ als 100% österreichisches Unternehmen liefern wir innerhalb Österreichs mit der Österreichischen Post
Kurzbeschreibung des Verlags
Der heutige Nahe Osten ist das Ergebnis eines britisch-französischen Machtkampfes, der mit dem Geheimabkommen der Diplomaten François Georges-Picot (Frankreich) und Sir Mark Sykes (Großbritannien) während des Ersten Weltkrieges 1916 begann. Sykes und Picot zogen »Linien im Sand« von der Hafenstadt Akre bis zur Ölstadt Kirkuk, um ihre Interessen gegeneinander abzustecken.
Die so entstandenen neuen Nationalstaaten – Irak, Jordanien, Syrien – sollten im Auftrag des Völkerbundes von den beiden Kolonialmächten der damaligen Zeit unter einem Mandat zu Unabhängigkeit geführt werden. Vom Scheitern dieses Auftrags berichtet das Buch. Es beschreibt wiederholte Aufstände und Versuche der Syrer, ihre Unabhängigkeit zu erreichen und die immer neuen Bestrebungen regionaler und internationaler Akteure, die Entwicklung Syriens nach eigenen Interessen zu formen.
Neben einer umfangreichen Chronologie und Darstellung historischer Ereignisse der letzten 100 Jahre kommen vor allem Syrer selber zu Wort. Die von der Autorin in jahrelangen Recherchen zusammengetragenen Zeitzeugenberichte über Leben, Hoffnungen und Scheitern in Syrien zwischen 1916 und 2016 ermöglichen den Lesern überraschende und berührende Einblicke in ein Land, das erneut zu zerbrechen droht.
In ihrem neuen Buch „Syrien zwischen Licht und Schatten“ zeichnet die deutsche Nahostjournalistin Karin Leukefeld jenes Bild vom Bürgerkriegsland, das den meisten Menschen im Westen weiterhin unbekannt ist. Dies hat vor allem mit der Tatsache zu tun, dass die Autorin äußerst interessante und sehr verschiedene Personen, die die Umbrüche im Land seit jeher miterlebt haben, zu Wort kommen lässt.
Viele dieser Menschen – teils wandelnde Geschichtsbücher, die sowohl den Osmanen als auch den Briten und Franzosen ausgeliefert waren – vermissen vor allem jenes Syrien, das es nicht mehr gibt. Ein Land, in dem Christen, Muslime und andere Konfessionen friedfertig miteinander lebten und trotz eines repressiven Machtapparats gewisse Freiheiten genießen konnten.
Leukefeld macht in diesem Kontext auf historische Fakten aufmerksam und weist immer wieder explizit darauf hin, dass es vor allem die französisch-britische Kolonialpolitik gewesen ist, die das Land zerstört hat. Die Nachwirkungen davon spüren die Syrer ohne Zweifel auch in diesen Tagen.
Im Laufe der Lektüre gewinnt man dennoch teils den Eindruck, dass die Autorin dem arabischen Nationalismus ein Stück zu sehr huldigt. Dabei war jener Panarabismus, der unter Gamal Abdel Nasser seinen Höhepunkt erreichte, Teil des Problems. Durch die autoritäre Politik der arabischen Führer, die keine Kritiker um sich dulden konnten, wurde großteils erst jener unheilbringende religiöse Extremismus gesät.
Und auch wenn Leukefeld dies nur ungern zugeben will: Dies ist in Anbetracht der zahlreichen Massaker des Assad-Regimes, die in ihrem Buch leider viel zu selten Erwähnung finden, auch weiterhin der Fall.