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Kurzbeschreibung des Verlags
Algerien um 1940: In der Hafenstadt Oran wütet die Pest, die Bevölkerung
droht im Ausnahmezustand zu versinken. Keiner darf die Stadt verlassen,
Hilfe von außen erreicht die Menschen nicht. Jeden Tag sucht sich die Krankheit neue Opfer, und einem unbestechlichen Richter gleich, macht sie weder vor den Hütten der Armen noch den Palästen der Reichen halt. Während die meisten der Bewohner in verzweifelter Lethargie verharren, vollbringt eine kleine Gruppe um den Arzt Rieux wahre Heldentaten.
Einer der erfolgreichsten Romane der Nachkriegsliteratur – vom WDR opulent und mit herausragenden Sprechern neu inszeniert.
In Frankreich gehört Camus' "Pest" zur Pflichtlektüre, bei ihrem Erscheinen 1947 wurde der Roman über die Heimsuchung der algerischen Küstenstadt Oran durch die Seuche als Allegorie auf den Zweiten Weltkrieg, die Résistance, aber auch die Atombomben von Hiroshima und Nagasaki gelesen. Im Angesicht der jüngsten atomaren Katastrophe in Japan bekommt der Klassiker, der Menschen in einer Ausnahmesituation gnadenlos analysiert, traurige Aktualität.
Auch die Hörspielfassung konzentriert sich auf den Arzt und Atheisten Bernard Rieux, der gleichzeitig auch der Verfasser dieser Erinnerungen ist, und sein Ringen um das Leben jedes einzelnen Menschen. Wie Sisyphos kämpft er trotz der Vorläufigkeit aller Siege mit Empathie und Mitgefühl gegen die Schöpfung, so wie sie ist – und das heißt gegen das Sterben und gegen das Schweigen Gottes dazu. Ganz im Gegensatz zu Pater Paneloux, der in der Pest eine Strafe für menschliches Fehlverhalten sieht. Die großen Fragen der Menschheit und die verschiedenen Möglichkeiten, auf sie zu reagieren, kondensiert auf zwei CDs, die Lust machen, das Original (wieder) zu lesen.
FALTER-Rezension 