Sachbuch-Bestenliste Oktober 2024

Grundlagen einer relevanten Ökonomik

464 Seiten, Hardcover
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ISBN 9783864894145
Erscheinungsdatum 02.09.2024
Genre Sachbücher/Politik, Gesellschaft, Wirtschaft/Wirtschaft
Verlag Westend
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Kurzbeschreibung des Verlags

Eine neue und relevante Ökonomik ist dringend erforderlich. In den acht Kapiteln dieses Buches werden deren Grundprinzipien erklärt:

" Kapitel 1: Die Große Depression ist auch nach hundert Jahren noch unverstanden,
" Kapitel 2: Schumpeter ist wichtiger als Keynes,
" Kapitel 3: Es gibt keine durch den Lohn gesteuerte Substitution zwischen Arbeit und Kapital,
" Kapitel 4: Es gibt keine durch einen Marktzins gesteuerte Umwandlung von Sparen in Investieren,
" Kapitel 5: Geld ist wichtig, aber Inflation ist immer und überall ein Lohnphänomen,
" Kapitel 6: Der internationale Handel wird von absoluten Vor- und Nachteilen bestimmt;
" es gibt keine komparativen Vorteile, die von den Entwicklungsländern genutzt
" werden könnten,
" Kapitel 7: Kapitalmärkte, einschließlich der grenzüberschreitenden Finanzmärkte,
" sind niemals effizient, sondern destabilisierend,
" Kapitel 8: Der Staat muss die drei makroökonomischen Preise, Zins, Lohn und
" Wechselkurse, unter Kooperation der Länder steuern; gleichzeitig sollte der Preis für fossile Energie in Übereinstimmung mit einem sinkenden Angebot von der Staatengemeinschaft systematisch nach oben geschleust werden.

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FALTER-Rezension

Auf der Suche nach einer relevanten Ökonomik

Ewald Nowotny in FALTER 41/2024 vom 09.10.2024 (S. 19)

In grauer Vorzeit, 1994, haben Egon Matzner und ich eine Festschrift herausgegeben für unseren Lehrer und Freund Kurt Rothschild mit dem Titel "Was ist relevante Ökonomie heute?". Wir plädierten darin für eine Wirtschaftswissenschaft, die empirisch fundierte, praktikable Antworten auf konkrete gesellschaftspolitische Problemstellungen gibt. Rothschild hatte versucht, "das Beste aus beiden Welten" zu verbinden. Heiner Flassbeck hingegen hat in seinem soeben erschienenen Lebenswerk "Grundlagen einer relevanten Ökonomik" den Ehrgeiz eines, wie er schreibt, "vollkommenen Bruchs mit herkömmlichen Denkmustern".
Heiner Flassbeck war einst enger Berater Oskar Lafontaines und lange Jahre Ökonom bei der Uno. In seiner weit gespannten Streitschrift gibt der ehemalige Staatssekretär im deutschen Finanzministerium zunächst einen sehr anregenden wirtschaftshistorischen und dogmengeschichtlichen Überblick und behandelt dann im Einzelnen zentrale Bereiche des wirtschaftlichen Geschehens, wie "Arbeit und Lohn", "Geld, Kapital und monetäre Stabilität" und "Handelsströme und monetärer Rahmen".

Großer theoretischer Wurf

Im Kern handelt es sich um eine gründliche, kritische Auseinandersetzung mit der nach wie vor vielfach vorherrschenden neoklassischen Gleichgewichtstheorie und der darauf beruhenden wirtschaftspolitischen Praxis: der zu geringen Dynamik von Löhnen und öffentlichen Ausgaben in Deutschland, verbunden mit massiven Leistungsbilanz-Überschüssen und einer Vernachlässigung der Infrastruktur. Flassbeck unterschätzt freilich, dass sich in wichtigen Bereichen neue Entwicklungen in Theorie und Wirtschaftspolitik ergeben haben. Gegenüber seiner Behauptung, die große Depression sei auch nach 100 Jahren noch unverstanden, kann ich aus eigener Erfahrung festhalten, dass in der weltweiten Finanzkrise nach 2007 breiter Konsens herrschte, die Fehler der 1930er-Jahre nicht zu wiederholen. Der Lernprozess, speziell der Notenbanken, beruhte auf wichtigen Weiterentwicklungen der Wirtschaftstheorie und es war wohl ein historischer Glücksfall, dass an der Spitze der US-Notenbank mit Ben Bernanke (der im Buch nicht genannt wird), ein Ökonom stand, dessen Forschungsgebiet als Professor an der Princeton Universität genau darin bestand, aus den wirtschaftspolitischen Fehlern der Zwischenkriegszeit zu lernen. Und in der Tat ist es durch den koordinierten Einsatz der Wirtschaftspolitik nach 2008 gelungen, eine neue Weltwirtschaftskrise zu verhindern.

Beschränkter Praxiswert Problematisch erscheint mir auch Flassbecks These "Geld ist wichtig, aber Inflation ist immer und überall ein Lohnphänomen". Zweifellos spielt die Entwicklung der Lohnstückkosten eine wichtige Rolle. Inflation wird aber von einer Vielzahl von Faktoren bestimmt und die Möglichkeiten der von Flassbeck empfohlenen international koordinierten gesamtwirtschaftlichen Lohnpolitik sind in der Praxis -leider - sehr beschränkt. Noch stärker gilt dies für Flassbecks Vorschlag, "dass sich die Staaten darauf einigen sollten, dass sich die realen Wechselkurse und damit das generelle Wettbewerbsverhalten zwischen ihnen überhaupt nicht ändern sollten".

Insgesamt ist das vorliegende Buch ein Werk, das in vielen Bereichen zum Nachdenken anregt -und das ist sehr wertvoll. Als Handlungsanleitung für die Wirtschaftspolitik kann ich es aber nur eingeschränkt empfehlen.

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