Der Verschollene

120 Minuten, Audio-CD
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ISBN 9783867177733
Erscheinungsdatum 03.10.2011
Genre Belletristik/Hauptwerk vor 1945
Verlag Der Hörverlag
Gelesen von Rainer Bock, Bibiana Beglau, Jörg Pohl
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Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH
Neumarkter Straße 28 | DE-81673 München
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Kurzbeschreibung des Verlags

New York zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Der siebzehnjährige Karl Roßmann wird wegen eines erotischen Verhältnisses mit einem Dienstmädchen von seinen Eltern hart bestraft: Sie schicken ihn nach Amerika. Mit großen Augen sucht er seinen Platz in dieser neuen Welt, die ihn zunächst mit offenen Armen empfängt. Alles scheint möglich. Doch der amerikanische Traum trügt und wendet sich allzu bald in sein Gegenteil.
(2 CDs, Laufzeit: 2h)

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FALTER-Rezension

Merkwürdige Menschen, haltlose Welt

Anja Hirsch in FALTER 4/2012 vom 27.01.2012 (S. 30)

Franz Kafkas Welt ist sonderbar, bedrohlich und mitunter voll grotesker Komik. In ihr enden Gänge im Nirgendwo, und Menschen ändern plötzlich ihr Gesicht und ihre Absicht.
So geschieht es in dem Romanfragment "Der Verschollene", das Kafkas Nachlassverwalter Max Brod 1927 unter dem Titel "Amerika" heraus­gab. Kafka schrieb den ersten Teil des "Verschollenen" – "Der Heizer" – an nur einem Abend, "in unglaublicher Ekstase", wie Brod erläutert.
Schrill und synkopisch klingt denn auch Max Knoths Eingangsmusik zu diesem Hörspiel. Hierarchisch geordnete Figuren bevölkern den bruchstückhaft gebliebenen Roman. Im Hörspiel finden sie sich vielstimmig angeordnet und in großer Stimmungsskala interpretiert. Andererseits reizt damals wie heute weniger das Orchestrale, sondern vielmehr die Eindimensionalität der Erzählperspektive. Sie ist Grund der großen Verstörung, welche Kafka-Texte hinterlassen: Er schaut, hört, empfindet allein durch Karl Roßmann. Niemand erklärt ihm und uns die Welt, die fremdartig auf uns einströmt.
Das stellt auch eine Herausforderung an die Regie dar. Sie muss nicht nur das Milieu abbilden, sondern auch dessen Rätselhaftigkeit. Der am Theater geschulten Regisseurin Beate Andres gelingt das gut. Sie malt mit melancholischer Bläsermusik ein fernes, bleiches Land, in das sie Roßmann wie einen Fremdling platziert, der verwundert kleinste Details registriert.
Die Merkwürdigkeit der Menschen wird durch Doppelbesetzungen unterstrichen, der Text in irritierend schallende Räume gebettet. So entsteht schließlich jenes leicht klischeehaft wirkende, bedrohliche Amerika, das Kafka skizziert hat – eine sich ewig erweiternde, haltlose Welt.
Selbst wenn diese Hörspielfassung manchmal etwas weit ins Gruselgenre ragt – der Text verführt ja auch dazu –, so überwiegt im Endeffekt doch das Sphärische. Die Inszenierung hält die Wage zwischen Komik und Tragik. Das liegt nicht zuletzt am gut ausbalancierten Sprecherensemble. Es nimmt erzählerische, lange Kafka-Sätze mit natürlicher Lässigkeit und bringt die Fremdheit transportierenden Dialoge auf den Punkt.

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Über den Autor

Franz Kafka (1883-1924) war ein deutschsprachiger Schriftsteller, dessen Werk neben drei Romanfragmenten ("Der Prozeß", "Das Schloss" und "Der Verschollene") hauptsächlich Erzählungen umfasst. Er studierte Germanistik und Jura in Prag und war anschließend bei einer Versicherungsgesellschaft angestellt. Eine Erkrankung an Tuberkulose zwang ihn 1922 zur Aufgabe seines Berufes. Als Vertreter der literarischen Moderne kommt Kafka erstmals mit seiner Erzählung "Das Urteil" öffentliche Anerkennung zuteil. Es folgten weitere bedeutende Werke wie "Die Verwandlung". Das von Kafkas Namen abgeleitete Wort "kafkaesk" wurde zur Beschreibung seines ungewöhnlichen Schreibstils entwickelt. Am 3. Juni 1924 stirbt Franz Kafka in Wien. Gegen seinen Willen veröffentlichte Kafkas Freund Max Brod posthum viele seiner Schriften, darunter "Der Prozeß" und "Amerika" sowie Briefe und Tagebücher.

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