Der Fürst

152 Seiten, Buch
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ISBN 9783868200218
Erscheinungsdatum 04.02.2009
Genre Sachbücher/Kunst, Literatur/Sonstiges
Verlag Nikol
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Nikol Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG
Barkhausenweg 11 | DE-22339 Hamburg
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Kurzbeschreibung des Verlags

Niccolò Machiavellis 1532 erschienene Schrift 'Il Principe' ist unter dem Titel 'Der Fürst' Weltliteratur geworden. In seiner Radikalität, in seiner scharfen Trennung zwischen rein politischem Handeln und den Entscheidungen des Einzelnen, überstrahlt Machiavellis Werk die politiktheoretischen Schriften aller seiner Zeitgenossen. Machiavelli will klären, 'was das oberste politischen Amt sei, wie viele Arten es davon gibt, wie und wann man es behält, und wie und wann man es verliert'. Es geht ihm dabei um die Herrschaftsbildung und Herrschaftssicherung, um die Bewahrung des principato. Sämtliche Handlungen des Fürsten werden an ihrem politischen Zweck der Erhaltung der Herrschaft gemessen. Entscheidend für den Erfolg ist nicht der moralische Wert sondern allein die Wirkung des Verhaltens. Dieser ausschließlich erfolgsorientierte amoralische Zweckrationalismus war es, der viel seiner Zeitgenossen zutiefs verstörte. Schon vor Jahrhunderten wurde 'Machiavellismus' zu einem Synonym für Verschlagenheit und Hinterlist, für Amoral und Rücksichtslosigkeit in der Politik. Man hat sich angewöhnt, jede skrupellose Machtpolitik als 'machiavellistisch' zu bezeichnen, jene berühmte oder vielmehr berüchtigte 'Realpolitik ', die sich auf Machiavellis 'Il Principe' berufen zu können glaubt. Jedes Jahrhundert hat Machiavellis Schrift anders ausgelegt. In jüngster Zeit wurde sie, wie viele andere Klassiker der Staats- und Kriegskunst auch, erfolgreich von der Managementlehre adaptiert. Ob unternehmerische Führungsstrategien oder persönliche Karriereplanung, an Machiavellis und Anti-Machiavellis herrscht auf dem Buchmarkt kein Mangel. Dennoch lohnt sich ein Blick ins Original, denn 'Der Fürst' ist eine realistische, und in seiner Art zeitlose Diagnose der Politik, in der die Interessen des Staates stets Vorrang vor allen ethischen Überlegungen hatten.

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FALTER-Rezension

Das Alte Testament der Macht

Benedikt Narodoslawsky in FALTER 41/2017 vom 13.10.2017 (S. 22)

„Der Fürst“ von Niccolò Machiavelli gehört zum Kanon der Macht, er hat die Politikwissenschaft nachhaltig geprägt. Der Duden beschreibt das Wort Machiavellismus heute als „politische Lehre und Praxis, die der Machtpolitik den Vorrang vor der Moral gibt“. „Der Fürst“ ist gerade in diesem Wahlkampf eine lohnende Lektüre.
Zum Hintergrund: Als das Buch im Jahr 1532 erschien, war sein Autor längst tot. Machiavelli hatte es bereits zwei Jahrzehnte zuvor für Lorenzo Medici geschrieben. Also ausgerechnet für einen Spross jenes Adelsgeschlechts, das den einst mächtigen Politiker Machiavelli nach dem Sturz der Repu­blik Florenz all seiner Ämter enthoben, foltern lassen und aus Florenz vertrieben hatte. Dennoch gab der entmachtete Machiavelli der Familie seiner einstigen Peiniger mit „Der Fürst“ eine eiskalte Anleitung zur Machtergreifung und zum Machterhalt in die Hand. Vordergründig verfolgte er damit ein großes Ziel: Die Medici sollten „Italien von den Barbaren befreien“. Das Land war kraftlos und zum Spielball eines französisch-spanischen Machtkampfes geworden. Machiavellis hintergründiges Ziel: Er wollte sich für neue Ämter empfehlen – und wieder an die Macht.
In „Der Fürst“ erklärte Machiavelli das Handwerk der Politik anhand historischer Herrscher wie Theseus, Darius, Cäsar oder Hannibal sowie der Mächtigen seiner Zeit. Er schrieb ebenso deskriptiv wie zynisch und räumte mit dem Bild des edelmütigen Herrschers schonungslos auf. „Ein kluger Fürst kann und darf sein Wort nicht halten, wenn dessen Erfüllung sich gegen ihn selbst kehren würde“, schreibt er, „einem Fürsten kann es nie an Vorwand fehlen, seinen Wortbruch zu beschönigen.“
Manches mag sich seit Machiavelli grundlegend geändert haben, die Fürs­tenstaaten haben sich ebenso überlebt wie die Art der Kriegsführung. Wer aber das Alte Testament der Macht in der heißen Phase des österreichischen Wahlkampfes liest, merkt, wie beständig sich viele Regeln des 500 Jahre alten Buchs gehalten haben.
Etwa wenn Machiavelli vor Söldnertruppen warnt und erklärt, nur mit eigenen Truppen seien Schlachten zu gewinnen. Denn: „Gemietete Mannschaft und Hilfstruppen sind unnütz und gefährlich. Wer seine Herrschaft durch Mietlinge zu schützen gedenkt, steht nicht fest und kann nie sicher sein, weil diese unter sich uneins, unbändig, ohne Disziplin, untreu, übermütig gegen ihre Freunde, feig gegen die Feinde sind, Gott nicht fürchten und treulos gegen die Menschen handeln. Der Untergang wird also nur bis dahin aufgeschoben, wo ein Angriff erfolgt“.
Während mancher Spitzenkandidat „Der Fürst“ offenbar noch nicht zur Hand genommen hat, könnte es für manch anderen als Handbuch gedient haben. „Ich wage zu behaupten, dass es sehr nachteilig ist, stets redlich zu sein; aber fromm, treu, menschlich, gottesfürchtig, redlich zu scheinen ist sehr nützlich“, erklärt Machiavelli, „die Menschen urteilen im Ganzen mehr nach den Augen als nach dem Gefühle. Die Augen hat jeder offen; wenige haben richtiges Gefühl. Jeder sieht, was du zu sein scheinst; wenige merken, wie du beschaffen bist.“

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