Staatenlosigkeit

Eine moderne Geschichte
400 Seiten, Hardcover
€ 41.1
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ISBN 9783868543681
Erscheinungsdatum 27.03.2023
Genre Sachbücher/Geschichte
Verlag Hamburger Edition, HIS
Übersetzung Ulrike Bischoff
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HerstellerangabenAnzeigen
Hamburger Edition HIS Verlagsges. mbH | Mittelweg 36 | 20148 Hamburg
Mittelweg 36 | DE-20148 Hamburg
verlag@hamburger-edition.de
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Kurzbeschreibung des Verlags

Zweifellos gehört Hannah Arendt zu den bekanntesten Deutschen, die während der NS-Herrschaft ausgebürgert wurden; sie war mehr als ein Jahrzehnt staatenlos. Doch bereits der Erste Weltkrieg und der Zerfall europäischer Imperien hatte viele Menschen ihrer Staatsbürgerschaft beraubt. Nach dem Zweiten Weltkrieg führte das Aufkommen massenhafter Staatenlosigkeit zu einer Rechtsordnung, die den Territorialstaat als grundlegende Quelle von Rechten etablierte.

Die Historikerin Mira Siegelberg zeigt, wie und warum das Problem der Staatenlosigkeit zu einem neuen Verständnis der internationalen Ordnung im 20. Jahrhundert führte. Sie rekonstruiert erstmals die Geschichte dieser umstrittenen Rechtskategorie, die die Beziehungen zwischen Staaten und ihren Bürgerinnen und Bürgern neu definierte.

Im Mittelpunkt ihres Buches steht der politische und rechtliche Umgang mit Staatenlosigkeit in der internationalen Politik. Dafür untersucht sie sowohl die Praxis zwischenstaatlicher Institutionen als auch rechtstheoretische Debatten seit dem späten 19. Jahrhundert. Gegenwärtig sind ungefähr 12 Millionen Menschen auf der Welt staatenlos. Auch zu einem besseren Verständnis aktueller Probleme und Dilemmata trägt dieses originelle und brisante Buch bei.

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FALTER-Rezension

Staatenlos an den Grenzen

Tessa Szyszkowitz in FALTER 34/2024 vom 23.08.2024 (S. 19)

Am Ende des Ersten Weltkriegs lag das Habsburgerreich, aber auch das Deutsche, Russische und Osmanische Reich in Trümmern. Durch ihre Auflösung blieben Millionen ohne die Sicherheit einer nationalen Identifikation zurück. In den Nationalstaaten, entstanden im 19. Jahrhundert, wurden Reisedokumente erst im 20. Jahrhundert ein Phänomen, das sich vor allem dann als hot topic erwies, wenn diese fehlten. "Während des Ersten Weltkriegs begannen Staaten darauf zu bestehen, dass Migranten und Reisende Pässe bei sich trugen, wenn sie eine Grenze überquerten", schreibt die Historikerin Mira Siegelberg und reißt damit die Tür weit auf zu ihrer Studie zur Staatenlosigkeit.
Bis nach dem Zweiten Weltkrieg stellten Personen ohne Nationalität rechtliche Ausnahmen dar, aber die Wucht der großen Umwälzungen des 20. Jahrhunderts führte zu einem intensiven Nachdenken über Grenzen. Buchstäblich und auch im Sinne der Grenzen der politischen Ordnung.

Auch bei Siegelberg dauert es nicht lang, bis Hannah Arendt ins Spiel kommt: "Ohne Frage ist Hannah Arendt in der Geschichte des politischen Denkens die meistgelesene Persönlichkeit, die über die Bedeutung der Staatenlosigkeit nachgedacht hat." Arendt führte die massenhafte Staatenlosigkeit in ihrem Werk "Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft" auf das späte 19. Jahrhundert zurück, als europäischer Imperialismus, Kapitalismus und pannationale Bewegungen die aus der Ära der Aufklärung stammenden Ideale der Bürgerschaft und der Gleichheit vor dem Gesetz untergruben.

Die Cambridge-Historikerin ist nicht leicht zu lesen, das Buch nicht gerade Strandlektüre. Es ist aber wichtig. Nach den Weltkriegen sollte die Frage der Staatszugehörigkeit geregelt werden. Nationalstaaten schufen einen Rechtsrahmen, um den einzelnen Menschen an den Nationalstaat zu binden. Die Vereinten Nationen mühten sich, ein Übereinkommen zur Verminderung der Staatenlosigkeit zu verabschieden. Bis heute aber stehen ganze Völker und viele Menschen als Staatenlose ohne Passierschein an den Grenzen dieser Welt.

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