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Kurzbeschreibung des Verlags
Alle tun es, doch kaum jemand spricht darüber: Bernd Brunner lädt zu einem entspannten Streifzug durch die Welt des Liegens ein.
Gut ein Drittel unseres Lebens verbringen wir liegend: wir schlafen und träumen, lieben, denken, dämmern, leiden und erholen uns. Dennoch hat das Liegen im Allgemeinen keinen guten Ruf und wird mit Stillstand, Passivität und Faulheit gleichgesetzt. Dabei ist die Horizontale von unschätzbarem Wert, bietet sie doch Momente der Kontemplation, die oft die besten Ideen mit sich bringen. Hätte Michelangelo sich nicht dem Liegen hingegeben, er wäre wohl nie auf die Idee gekommen, die Decke der Sixtinischen Kapelle zu einem der größten Kunstwerke der Menschheit zu machen.
Bernd Brunners Hymne auf das Liegen ist gehaltvolle kulturgeschichtliche Tiefenbohrung und unterhaltsame Geschichtensammlung zugleich. Er nähert sich der Horizontalen auf ganz unterschiedliche Weisen, verliert dabei aber nie den Blick für das Kuriose und Skurrile: ob das Liegen in der Steinzeit, die Entwicklungsgeschichte der Matratze oder die neuesten Erkenntnisse der Schlafforschung – Die Kunst des Liegens entspannt spannend.
Ein elegant geschriebens Stück Literatur über eine Kunst, die wir alle beherrschen.
Lebenskunst: Warum immer rumrennen? Ein Plädoyer für das Liegen in einer Zeit von Stress- und Burnout von Bernd Brunner
Liegen Sie gerade, während Sie die Falter-Buchbeilage lesen? Dann bleiben Sie liegen. Oder stehen Sie auf und kaufen sich Bernd Brunners kulturhistorischem Essay "Die Kunst des Liegens", denn dieser vermag den Genuss der horizontalen Lage noch zu steigern.
Wer wird jemals wissen, ob in der Sixtinischen Kapelle eines der größten Kunstwerke der Menschheit geschaffen worden wäre, wenn nicht Michelangelo Zeit seines Lebens gerne gelegen wäre – und so auch beim Malen der Deckenfresken? Groucho Marx ist davon überzeugt: "Was man nicht im Bett tun kann, ist nicht wert, getan zu werden."
Gut ein Drittel seines Lebens verbringt der Mensch liegend: Wir schlafen, träumen, lieben, denken, leiden oder erholen uns in der horizontalen Lage. "Chill dein Leben" Nichtstun, Faulsein heißt der neueste Hype zur effizienten Prävention von Burnout, glaubt der britische Müßiggang-Philosoph Tom Hodgkinson. Nicht immer standen Liegen und Nichtstun so hoch im Kurs. Immerhin firmiert die Faulheit seit den Kirchenvätern unter den sieben Todsünden.
Auch in neuerer Zeit war das Ruhen vielen Arbeitsfanatikern suspekt: Henry Ford hielt den Schlaf für ganz überflüssig, Napoleon soll ganz ohne ihn ausgekommen sein. Nietzsche hingegen hielt große Stücke auf ihn: "Schlafen ist kein geringes Kunststück, denn man muss den ganzen Tag dafür wach bleiben." Wissenschafter behaupten, ein Kurzschläfer-Gen gefunden zu haben. Schlaf unterstützt angeblich die Gewichtsabnahme. Verlockend, darüber nachzudenken.
Die horizontale Lage werde dem Menschen auf Erden am gerechtesten, behauptet auch Bernd Brunner, hätte der Körper doch dabei die größte und stabilste Ausdehnung in Bezug auf die Erdachse. Er dehnt sein Plädoyer aus auf Sportarten, die im Liegen ausgeübt werden wie das Schwimmen oder Rodeln, auf das Essen im Liegen und den horizontalen Arbeitsplatz – mit dem Laptop im Bett. Noch im Paris des 19. Jahrhunderts verstand man unter den "grandes horizontales" die Oberklasse der Kurtisanen.
Das Liegen ist fester Bestandteil der Abläufe im Hamam, dem orientalischen Dampfbad. In vielen islamischen Ländern ist es bis heute eine feste gesellschaftliche Institution und ein Ort der Regeneration. Wie überhaupt die ausgefeilte Kunst des Liegens im Orient angesiedelt werden kann. Denn Bequemlichkeit der Möbel kannte man bis ins 16. Jahrhundert in Europa nicht. Diwan, Sofa, Couch, Chaiselongue, Kanapee, Ottomane, Meridienne und Duchesse – wie überhaupt gepolsterte Möbel erst mit der Begeisterung für die orientalische Welt – damals einer veritable Modeerscheinung – nach Europa kamen.
Aber die Grammatik der horizontalen Orientierung, so Brunner, ist uns von Geburt an mitgegeben. Back to the roots!