Wiener Straße

304 Seiten, Hardcover
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ISBN 9783869711362
Erscheinungsdatum 07.09.2017
Genre Belletristik/Gegenwartsliteratur (ab 1945)
Verlag Galiani Berlin ein Imprint von Kiepenheuer & Witsch
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Verlag Kiepenheuer & Witsch GmbH & Co. KG
Bahnhofsvorplatz 1 | DE-50667 Köln
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Kurzbeschreibung des Verlags


Ein großer Roman voll schräger Vögel in einer schrägen Welt. Derbe, lustig und bizarr wie seine Protagonisten.

Kreuzberg, Anfang der 80er Jahre – das war ein kreativer Urknall, eine surreale Welt aus Künstlern, Hausbesetzern, Freaks, Punks und Alles-frisch-Berlinern. Jeder reibt sich an jedem. Jeder kann ein Held sein. Alles kann das nächste große Ding werden. Kunst ist das Gebot der Stunde und Kunst kann alles sein. Ein Schmelztiegel der selbsterklärten Widerspenstigen, die es auch gerne mal gemütlich haben, ein deutsches Kakanien in Feindesland.

Wer könnte böser und zugleich lustiger und liebevoller darüber schreiben als Herr-Lehmann-Erfinder Sven Regener?

»Wiener Straße« beginnt im November 1980 an dem Tag, an dem Frank Lehmann mit der rebellischen Berufsnichte Chrissie sowie den beiden Extremkünstlern Karl Schmidt und H. R. Ledigt in eine Wohnung über dem Café Einfall verpflanzt wird, um Erwin Kächeles Familienplanung nicht länger im Weg zu stehen. Österreichische Aktionskünstler, ein Fernsehteam, ein ehemaliger Intimfriseurladen, eine Kettensäge, ein Kontaktbereichsbeamter, eine Kreuzberger Kunstausstellung, der Kampf um die Einkommensoptionen Putzjob und Kuchenverkauf, der Besuch einer Mutter und ein Schwangerschaftssimulator setzen eine Kette von Ereignissen in Gang, die alle ins Verderben reißen.
Außer einen!


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ISBN 9783869711362
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FALTER-Rezension

Herr Lehmann und das 16er-Blech

Gerhard Stöger in FALTER 36/2017 vom 06.09.2017 (S. 35)

Sven Regener setzt einmal mehr auf die bewährte Rezeptur, verliert sich aber im Klamauk

Ob der junge Neoberliner aus Bremen nicht mitspielen durfte bei den Genialen Dilletanten, den coolen Kunst- und Musikkids der frühen 1980er? Ob er Ärger mit Österreichern und Hausbesetzern hatte? Ein bisschen liest sich „Wiener Straße“, Sven Regeners für die Longlist des Deutschen Buchpreises nominierter neuer Roman, wie eine späte Rache.
Aber der Reihe nach: Künstlerisch auffällig wurde Regener erstmals um 1982/83 mit der new-wavigen Berliner Jazzfunkgruppe Zatopek, der heute 56-Jährige blies dort das Flügelhorn. Mit Element Of Crime führte er dann verstolperten Kellerrock und plüschiges Barchanson zusammen; der Geheimtipp wuchs mit der Zeit zu einem allseits beliebten mittelständischen Unternehmen.

Seine größten Erfolge aber feierte Regener als Autor: Gleich sein Debüt, „Herr Lehmann“, ein lakonischer Blick ins Berlin knapp vor dem Mauerfall, geriet 2001 zum Bestseller, Kritiker- und Verkaufserfolg gleichermaßen. Das Kreuzberger Biotop des Frank Lehmann speist seitdem die Schriftstellertätigkeit des Urheberrechts-Hardliners. Der neueste Spin-off „Wiener Straße“ ist bereits das vierte Buch um den unscheinbaren Helden, und da wurde „Magical Mystery“ (2013) noch gar nicht mitgezählt, das Lehmanns besten Freund Karl Schmidt auf große Nineties-Technofahrt schickte.
Reich an Ereignissen, aber arm an überraschenden Wendungen geht es nun zurück ins Berlin des ausgehenden Jahres 1980. „Wiener Straße“ leuchtet im Stil einer Soap-Opera hinein in ein Biotop, das von (Lebens-)Künstlern, Punks und Kneipenexistenzen bevölkert wird.
Frank Lehmann bezieht mit Freunden eine noch zu renovierende WG über dem Café Einfall, in dem er einen Putzjob bekommt, während ein paar Häuser weiter die von einem Typen namens P.Immel regierte Exilösterreicher-Hausbesetzerkunstkommune
ArschArt den Schein des Rebellischen zu wahren und ihre Austro-Roots zu verschleiern trachtet. In weiteren Rollen: ein zynischer junger Fernsehmacher, die postpubertäre Nichte des „Einfall“-Betreibers und ihre hemdsärmelig-erotische Mutter, ein als Kunstobjekt zweckentfremdeter Lindenbaum sowie eine zum Ausstellungsraum „Neue Neue Nationalgalerie“ umgewidmete Kuchenvitrine, der stillgelegte Haarschneideladen „Intimfriseur“, ein mit Wasser gefüllter Umschnallschwangerschaftsbauch, ein Großhandels-Weinkauf mit Begleitrausch, ein Kunsteklat samt Polizeigroßaufgebot und so weiter und so fort.

Handwerklich einwandfrei erzählt, laboriert „Wiener Straße“ an einer gewissen Holzschnittartigkeit und der allzu ausgeprägten Lust am Verblödeln. Was feine Ironie sein könnte, schlägt durch die Überzeichnung der Charaktere und Milieus dadurch häufig in laute Schenkelklopferei um.
Unter anderem erwischt es Kacki, den bemitleidenswerten Dodel im Hause ArschArt. In einer Panikattacke verfällt er vor laufender Fernsehkamera unmotiviert in den verpönten Wiener Dialekt – oder eben das, was Regener dafür hält: „Und so a Eitrige mit am 16er-Blech, wenn’s des vorm Westbahnhof am Würstelstand dort, der heißt Imbiss am Europaplatz, das ist am Westbahnhof …“ Ach, was haben wir gelacht.

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