Der entmündigte Leser

Für die Freiheit der Literatur. Eine Streitschrift
240 Seiten, Hardcover
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ISBN 9783869713021
Erscheinungsdatum 11.04.2024
Genre Sachbücher/Politik, Gesellschaft, Wirtschaft/Gesellschaft
Verlag Galiani Berlin ein Imprint von Kiepenheuer & Witsch
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Verlag Kiepenheuer & Witsch GmbH & Co. KG
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Kurzbeschreibung des Verlags



Literatur muss frei sein, wild, darf böse sein und muss auch weh tun können, sonst verliert sie ihren Reiz, sagt Melanie Möller. Sie muss ein Freiraum bleiben für ungeschützte Gedanken und scharfe Worte. Dafür liefert die Autorin einen wilden Ritt durch mehrere Jahrhunderte Literaturgeschichte im Kampf für die Freiheit des Worts.  


Bibelverbot für Schulen in Utah, Verbannung von Klassikern aus Lehrplänen und Schulbüchern, glättende Übersetzungen, zensierte Klassiker, politisch korrekte Vorgaben für Literatur, Sensitivity-Reading, Triggerwarnungen, Verbot ›schwieriger‹ Vokabeln: Ein Verhängnis!, sagt Melanie Möller und warnt davor, den Leser zu unterschätzen. In Sachen Kunst darf es keine Abstriche geben. Wer verwässert, entmündigt den Leser – und der ist schlauer, als man denkt. 


 »Was fehlt, ist ein leidenschaftlicher Kampf für die Autonomie der Literatur, der diese schützt wie eine bedrohte Minderheit – und zwar kompromisslos«, so die Autorin. Melanie Möller führt ihn.


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FALTER-Rezension

Leidenschaftliches Plädoyer für die Autonomie der Kunst

Kirstin Breitenfellner in FALTER 25/2024 vom 19.06.2024 (S. 28)

Zum hundertsten Todestag Franz Kafkas sind seine Texte in aller Munde, etwa das Diktum, dass ein Buch wie die Axt für das gefrorene Meer in uns sein müsse. Aber leben wir nicht in Zeiten, in denen Bücher "Safe Spaces" zu sein haben, in denen man vor Verletzungen, sogar vor Verstörung geschützt sein will? Dass Melanie Möller besagtes Kafka-Zitat an den Anfang einer Streitschrift stellt, ergibt Sinn. Sie heißt "Der* ent_mündigte Lese:r. Für die Freiheit der Literatur" und kämpft gegen das, was heute Cancel Culture, Wokeness oder Sensitivity Reading genannt wird. "Früher einmal hörte es auf den schlichten Namen Zensur", schreibt Möller.
Diese betrifft nicht nur Romane und Kinderbücher, sondern auch die Epen, Verse und Theaterstücke der Antike. Die Professorin für Klassische Philologie und Latinistik an der Freien Universität Berlin tritt mit ihrem Plädoyer für die Autonomie der Kunst nicht zuletzt zu deren Verteidigung an. Dazu begibt sie sich in die Niederungen des Diskurses in Zeitungen und Social Media und haut dabei selbst genüsslich auf die Pauke: mit Ironie, Sarkasmus und flapsigen Bemerkungen.

Die moralischen Maßstäbe der Jetztzeit werden nun nämlich schon an griechische Mythen gelegt. In einem klugen Schachzug schließt Möller in jedem Kapitel einen antiken mit einem zeitgenössischeren Autor bzw. einer Autorin kurz: Ovid und Joseph Brodsky, Catull und Casanova, Euripides und Annie Ernaux oder Sappho und Astrid Lindgren.

Die Trennung von Werk und Autor und die Folgen eines naiven Beziehens von Texten auf sich selbst sind dabei genauso Thema wie die Komplexität von Kunstwerken, die sich eindeutigen (moralischen) Interpretationen oft entziehen.

Statt für Verbote und Retusche argumentiert Möller dafür, die Studierenden und die Leserschaft sich selbst mit dem "Original in seinen ganzen Abgründen" auseinandersetzen zu lassen - und damit für eine Schule des kritischen Denkens.

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