Die Welt im Rücken

352 Seiten, Hardcover
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ISBN 9783871341700
Erscheinungsdatum 26.08.2016
Genre Belletristik/Gegenwartsliteratur (ab 1945)
Verlag Rowohlt Berlin
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HerstellerangabenAnzeigen
Rowohlt Berlin Verlag GmbH
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Kurzbeschreibung des Verlags


Auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis 2016
«Wenn Sie bipolar sind, hat Ihr Leben keine Kontinuität mehr. Die Krankheit hat Ihre Vergangenheit zerschossen, und in noch stärkerem Maße bedroht sie Ihre Zukunft. Mit jeder manischen Episode wird Ihr Leben, wie Sie es kannten, weiter verunmöglicht. Die Person, die Sie zu sein und kennen glaubten, besitzt kein festes Fundament mehr. Sie können sich Ihrer selbst nicht mehr sicher sein. Und Sie wissen nicht mehr, wer Sie waren. Was sonst vielleicht als Gedanke kurz aufleuchtet, um sofort verworfen zu werden, wird im manischen Kurzschluss zur Tat. Jeder Mensch birgt wohl einen Abgrund in sich, in welchen er bisweilen einen Blick gewährt; eine Manie aber ist eine ganze Tour durch diesen Abgrund, und was Sie jahrelang von sich wussten, wird innerhalb kürzester Zeit ungültig. Sie fangen nicht bei null an, nein, Sie rutschen ins Minus, und nichts mehr ist mit Ihnen auf verlässliche Weise verbunden.»
Thomas Melle leidet seit vielen Jahren an der manisch-depressiven Erkrankung, auch bipolare Störung genannt. Nun erzählt er davon, erzählt von persönlichen Dramen und langsamer Besserung – und gibt einen außergewöhnlichen Einblick in das, was in einem Erkrankten so vorgeht. Die fesselnde Chronik eines zerrissenen Lebens, ein autobiografisch radikales Werk von höchster literarischer Kraft.


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ISBN 9783871341700
Erscheinungsdatum 26.08.2016
Genre Belletristik/Gegenwartsliteratur (ab 1945)
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FALTER-Rezension

Ungeheuer ist das Synapsenfeuer in der Paranoia

Klaus Nüchtern in FALTER 46/2016 vom 18.11.2016 (S. 36)

Die Jury zum Deutschen Buchpreis hat den Frankfurter Lokalmatador Bodo Kirchhoff ausgezeichnet, die Kritik sieht das anders: Die aktuelle SWR-Bestenliste wird von Thomas Melle angeführt, Kirchhoff kommt unter den Top Ten nicht vor. Das jüngste Werk des aus Bonn gebürtigen Melle (Jg. 1975) reiht sich ein in die erstaunlich lange Liste autobiografischer Romane und Protokolle, in der sich deutsche Schriftsteller mit schweren und lebensbedrohlichen Erkrankungen auseinandersetzen. Nach Kathrin Schmidt („Du stirbst nicht“, 2009), David Wagner („Leben“, 2013), Wolfgang Herrndorf („Arbeit und Struktur“, 2013) und Benjamin von Stuckrad-Barre („Panikherz“, 2016) berichtet „Die Welt im Rücken“ unverstellt von den Schüben der manisch-depressiven Erkrankung, von denen Melle in den Jahren 1999, 2006 und 2010 heimgesucht wurde.
Melle ist genetisch vorbelastet: Seine Mutter ist depressiv und suizidal; der leibliche Vater macht sich aus dem Staub, der Stiefvater schlägt ihn. Der junge Mann aus kleinbürgerlichen Verhältnissen erliest sich eine beachtliche Bildung, entsorgt während seiner Manie-Attacken aber ganze Festmeter der eigenen Bibliothek und Plattensammlung. Kontakte zum anderen Geschlecht sind nicht das Problem, aber weitgehend wahllos, kurzfristig oder zum Scheitern verurteilt; sogar beste Freunde halten dem Furor der Krankheit nicht stand, die den permanent ausrastenden, im Netz sich austobenden und bis zur kompletten Orientierungslosigkeit durch Berlin oder fremde Städte taumelnden Autor in ihrer Gewalt hat.
„Die Welt im Rücken“ ist ein erschütterndes und sehr berührendes Buch, das nicht eitel virtuos, aber dennoch souverän geschrieben ist, gerade weil es ästhetische Geschlossenheit gar nicht erst anstrebt und auf jeden fiktionalen Firlefanz verzichtet. Analytisch distanziert, dann wieder in sprachlich-rhythmischer Mimesis an den eigenen Wahn, macht Melle diesen begreifbar, obwohl „es (…) da nichts Anschauliches [gibt]“. Den Buchpreis hätte sich Melle allemal verdient, eine möglichst große Leserschaft erst recht.

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