Florian Malzacher, Elfriede Jelinek, Tom Sellar, Joris Lacoste
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Kurzbeschreibung des Verlags
Das Nature Theater of Oklahoma (benannt nach jener Wandertruppe in Kafkas Amerika-Fragment) wurde 2004 von Kelly Copper und Pavol Liška in New York gegründet. Unverwechselbar in ihrer Mischung aus konzeptueller Klarheit, formaler Strenge und vermeintlich trashiger Oberfläche bedienen sie sich jeder denkbaren Theatertradition und modernistischen
Kunststrategie. Ihre Arbeit umfasst nicht nur Theaterarbeiten und Performances, sondern auch Choreografien, Musicals,
Hörspiele, Literatur, Graphic Novels sowie Filme verschiedenster Genres.
Diese erste Anthologie zum Nature Theater of Oklahoma bildet die Bandbreite an künstlerischen Strategien der Performance-Gruppe durch sehr unterschiedliche Essays von Theaterkritikern, Theoretikern und befreundeten Künstlern sowie Beiträgen der Gründer Kelly Copper und Pavol Liška ab und gibt einen lebendigen Eindruck in ihre Arbeit. Der Band wird durch zahlreiche farbige Abbildungen und eine Werkliste ergänzt.
Beim Steirischen Herbst 2007 sah der französische Regisseur Joris Lacoste in Graz erstmals eine Aufführung des Nature Theater of Oklahoma und war begeistert. Er konnte sich aber nicht erklären, warum: „Wie kann eine solche Katastrophe von Stück ein solches Meisterwerk sein?“ Lacoste hat einen Beitrag zu einem Sammelband geschrieben, in dem versucht wird, dieses Geheimnis zu ergründen. Auch Elfriede Jelinek hat einen Text geliefert. Nicht zuletzt kommen Kelly Copper und Pavol Liska, die beiden Köpfe der New Yorker Gruppe, selbst zu Wort.
Theater sei keine besonders progressive Kunstform, schreibt Copper, denn es sei ja immer ein Publikum anwesend, das man nicht verjagen dürfe. „Wie sehr kann ich sie abstoßen, und sie bleiben dennoch? Genau das ist der Trick: das Gleichgewicht auf diesem sich immer verschiebenden Grat zu halten; immer so nah wie möglich an der Kante.“ So muss Avantgarde.
FALTER-Rezension 