"Ein einfaches visuelles Tagebuch der letzten beiden Jahre des 20. Jahrhunderts", meint der US-Künstler Allan Sekula zu seinem neuesten Buch "Titanic's wake", von dem er hofft, dass es "an die epische Breite und Resonanz eines historischen Romans erinnern kann, ohne in irgendeiner Weise zu versuchen, ein solcher zu sein." Der Buchtitel bezieht sich auf einen Besuch Sekulas am Filmset des Blockbusters "Titanic", dem mexikanischen Fischerdorf Popotla, dessen Bewohner ohne Fließwasser leben, während James Cameron das größte Süsswasserbecken der Welt in ihrer unmittelbaren Nähe errichten ließ. Fotos und Essays sind bei Sekula nie getrennt zu betrachten: Hier werden Kunst- und Literaturgeschichte, Globalisierungskritik, Sozialdokumentarismus und Fototheorie auf einmalige Weise zusammengedacht.