Einer im Vordergrund: Taras Borodajkewycz

320 Seiten, Hardcover
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Reihe Dokumente - Berichte - Analysen
ISBN 9783900766269
Erscheinungsdatum 01.10.2015
Genre Sachbücher/Geschichte/Biographien, Autobiographien
Verlag Ephelant Verlag
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Kurzbeschreibung des Verlags

1962 prangert Heinz Fischer, der gegenwärtige Bundespräsident, in einem Artikel in der Zeitschrift „Die Zukunft“ an, dass sich Taras Borodajkewycz, Professor an der Hochschule für Welthandel, in seinen Vorlesungen antidemokratisch und antisemitisch äußere. Grundlage dafür waren Mitschriften des Studenten und nachmaligen Finanzministers Ferdinand Lacina. Borodajkewycz geht zu Gericht. Den ersten Prozess verliert Heinz Fischer, den zweiten gewinnt er. Im Zuge dieser Auseinandersetzung kam es zu der wahrscheinlich größten antifaschistischen Kundgebung in Österreich. Ernst Kirchweger, der gegen Borodajkewycz demonstrierte, wurde vor dem Hotel Sacher in Wien von dem rechtsextremen Günther Kümel so zusammengeschlagen, dass er wenige Tage später starb.

Heinz Fischer stellte ein Buch zusammen, das weitgehend aus Dokumenten besteht: Schriften von Borodajkewycz, die Vorlesungsmitschrift, der inkriminierte Artikel, die Prozessunterlagen, Anfragen und Stellungnahmen im Parlament, Kommentare in der Presse.

Nachdem das Buch lange vergriffen war, steht es nun faksimiliert wieder zur Verfügung, bereichert mit dem letztgültigen Erkenntnis der ministeriellen Disziplinaroberkommission für Hochschullehrer, in der u. a. begründet wird, warum die Lehrpraxis von Borodajkewycz als Dienstvergehen zu werten ist.

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Reihe Dokumente - Berichte - Analysen
ISBN 9783900766269
Erscheinungsdatum 01.10.2015
Genre Sachbücher/Geschichte/Biographien, Autobiographien
Verlag Ephelant Verlag
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FALTER-Rezension

Heinz Fischers Heldentat

Barbaba Tóth in FALTER 51/2015 vom 16.12.2015 (S. 16)

Rechtzeitig zum 50. Jahrestag der „Affäre Borodajkewycz“ bringt der Ephelant Verlag einen unveränderten Nachdruck des 1966 erschienenen Buches „Einer im Vordergrund“ von Heinz Fischer (heute Bundespräsident) auf den Markt. Darin dokumentierte Fischer den Skandal um den Sozial- und Wirtschaftshistoriker Taras Borodajke­wycz. Dieser war bekennender Antisemit und lehrte trotzdem ungehindert an der Universität für Welthandel. Der Student Ferdinand Lacina (später SPÖ-Finanzminister) schrieb seine ärgsten Aussagen mit. Fischer prangerte Borodajkewycz in der roten Zeitschrift Die Zukunft an, der Kabarettist Gerhard Bronner, Vater von Standard-Gründer Oscar Bronner, griff die Sache in einer ORF-Sendung auf.
Borodajkewycz klagte Fischer. Fischer gewann erst in zweiter Instanz, Borodaj­kewycz wurde 1966 zwangspensioniert. Bei einer antifaschistischen Demonstration wurde der 67-jährige ehemalige KZ-Häftling Ernst Kirchweger von einem Rechtsradikalen schwer verletzt und verstarb. Der Skandal spaltete, wie später die Waldheim-Affäre oder, noch später, das „Österreich zuerst“-Volksbegehren der FPÖ, das Land, und wurde identitätsstiftend für eine ganze Generation.
Das Buch, in dem Fischer die Causa dokumentierte, kam 1966 heraus und war schon lange vergriffen. Gut, dass dieses Zeitdokument nun wieder kauf- und lesbar ist. Schade, dass der Verlag die Gelegenheit nicht genutzt hat, Fischer und andere Protagonisten, etwa Lacina, um neue Vor- oder Nachwörter zu bitten.

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Die Affäre Borodajkewycz

Barbaba Tóth in FALTER 13/2015 vom 25.03.2015 (S. 30)

Vor 50 Jahren, am 31. März 1965, wurde der 67-jährige ehemalige KZ-Häftling Ernst Kirchweger bei einer antifaschistischen Demonstration von einem Rechtsradikalen schwer verletzt und verstarb (siehe auch Seite 19). Kirchweger wollte gegen Sozial- und Wirtschaftshistoriker Taras Borodajkewycz protestieren, der für seine antisemitischen Aussagen bekannt war. Heinz Fischer, heute Bundespräsident, damals 24-jähriger Student, hatte den Fall mit Artikeln in der Arbeiterzeitung und dem SPÖ-Organ Zukunft ins Rollen gebracht. Das später erschienene Buch zur Causa ist ein spannendes Zeitdokument.

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