
Kirstin Breitenfellner in FALTER 16/2021 vom 21.04.2021 (S. 32)
Maria Lassnig starb 2014. Nun wird das filmische Werk der Malerin aufgearbeitet. Noch viel stärker als ihre Gemälde lösten Lassnigs Filme, die sie in New York Anfang der 1970er-Jahre zu drehen begann, entweder Ablehnung oder Begeisterung aus. Dazwischen ist bei der Meisterin der Selbstoffenbarung mit dem Hang zu drastischem Humor und Selbstironie wenig Platz.
Der von der Maria Lassnig Stiftung und dem Filmmuseum herausgegebene Band enthält Erinnerungen von Künstlerkolleginnen, Essays und ein Filmlexikon. Dazu gibt es Faksimiles aus Lassnigs Notizbüchern mit unrealisierten Projekten sowie eine beigelegte DVD. In Lassnigs Nachlass fand sich nämlich bereits vorgeschnittenes Material. Daraus stellten Hans Werner Poschauko und Mara Mattuschka, beide ehemalige Lassnig-Schüler an der Angewandten, endgültige Versionen her, die von Lassnigs Experimentierlust zeugen. Lesens- und sehenswert!


