1968

autographische notizen
210 Seiten, Taschenbuch
€ 21.9
-
+
Lieferbar in 14 Tagen

Bitte haben Sie einen Moment Geduld, wir legen Ihr Produkt in den Warenkorb.

Mehr Informationen
ISBN 9783902300119
Erscheinungsdatum 23.02.2004
Genre Belletristik/Romanhafte Biografien
Verlag EDITION ROESNER
LieferzeitLieferbar in 14 Tagen
Unsere Prinzipien
  • ✔ kostenlose Lieferung innerhalb Österreichs ab € 35,–
  • ✔ über 1,5 Mio. Bücher, DVDs & CDs im Angebot
  • ✔ alle FALTER-Produkte und Abos, nur hier!
  • ✔ hohe Sicherheit durch SSL-Verschlüsselung (RSA 4096 bit)
  • ✔ keine Weitergabe personenbezogener Daten an Dritte
  • ✔ als 100% österreichisches Unternehmen liefern wir innerhalb Österreichs mit der Österreichischen Post
Kurzbeschreibung des Verlags

"die voraussetzung für eine selbstständige entwicklung sahen wir in der freiheit keinen beruf zu wählen, keine rolle, auch nicht die des künstlers anzunehmen – frei sein von beziehungen, keine eifersucht mehr, und die kinder sollen selbstständig aufwachsen."

otmar bauer nimmt in "1968" zu den themen studentenbewegung in wien, underground, wiener aktionismus, kommune friedrichshof und anderem mehr stellung.
dabei gewährt er nicht zuletzt durch den typischen stil dieser zeit, das tempo, die besondere wortwahl einen authentischen einblick in das denken, fühlen, experimentieren, revoltieren, wollen und begehren der achtundsechziger in europa und insbesondere österreich – und was sich basierend auf dieser intensiven auseinandersetzung daraus entwickelte.

das buch ist aber auch insofern von brisanz, als otmar bauer in diesen tagebuchähnlichen aufzeichnungen und notizen in ebenso provokanter wie manchmal auch berührender, vor allem aber äußerst (selbst-)kritischer form seinen künstlerischen werdegang und seinen lebensweg beschreibt – von den achtundsechzigern über die gründung der kommune friedrichshof, die idee, den alltag, das gelingen und scheitern – bis hin zur ersten rechtskräftigen verurteilung otto mühls.

Mehr Informationen
ISBN 9783902300119
Erscheinungsdatum 23.02.2004
Genre Belletristik/Romanhafte Biografien
Verlag EDITION ROESNER
LieferzeitLieferbar in 14 Tagen
Unsere Prinzipien
  • ✔ kostenlose Lieferung innerhalb Österreichs ab € 35,–
  • ✔ über 1,5 Mio. Bücher, DVDs & CDs im Angebot
  • ✔ alle FALTER-Produkte und Abos, nur hier!
  • ✔ hohe Sicherheit durch SSL-Verschlüsselung (RSA 4096 bit)
  • ✔ keine Weitergabe personenbezogener Daten an Dritte
  • ✔ als 100% österreichisches Unternehmen liefern wir innerhalb Österreichs mit der Österreichischen Post
FALTER-Rezension

Matthias Dusini in FALTER 11/2004 vom 12.03.2004 (S. 20)

Die Otto-Muehl-Schau im MAK spekuliert mit dem Skandal, verschweigt den ausbeuterischen Produktionszusammenhang der Muehl'schen Kunst und konfrontiert den Besucher mit abenteuerlich schlechten Bildern.

Das aufschlussreichste Bild des Künstlers und Lebensreformers Otto Muehl hängt nicht in der Ausstellung des Wiener Museums für angewandte Kunst (MAK), wo zum ersten Mal der ganze Muehl gezeigt werden soll. Das Bild existiert nur mehr in den Köpfen jener, die sich in jungen Jahren dazu entschlossen haben, gemeinsam mit Muehl am burgenländischen Friedrichshof ein anderes Leben außerhalb der Konventionen der repressiven Nachkriegsgesellschaft zu gestalten, und trägt den Titel "schwarzer franz". Beschrieben wird es als schwarzer Fleck auf weißem Papier. Stilistisch würde man es vielleicht dem Tachismus der Fünfzigerjahre, jener europäischen Variante des abstrakten Expressionismus zuordnen, die den Farbklecks zum Bildgegenstand erhob. Genau genommen handelt es sich beim "schwarzen franz" um eine Grafik; die von Muehl angefertigte Vorlage wurde häufig fotokopiert. In einer Ausstellung würde man dem Werk keine große Bedeutung beimessen. Für viele Exkommunarden, die Muehl in der autoritären Phase des Experiments als allmächtigen Sektenführer erlebt haben, stand der "schwarze franz" für Strafe und Erniedrigung.

Wer einen "schwarzen franz" in seinem Wäschefach fand, hatte bei den Palaver genannten Gruppenbesprechungen damit zu rechnen, fertig gemacht zu werden - wegen einer Herdplatte, die nicht ausgemacht wurde oder wegen Krankenstandes in einer der zahlreichen Firmen des weit verzweigten Wirtschaftsimperiums der Kommune. Am schlimmsten war der "Fleck" (in der Mundart bezeichnet er eine schlechte Schulnote) aber für den kleinen Franz. "zu mittag nach der schule hielt otto als seine erste morgenarbeit nach dem aufstehen kinderpalaver. zu seinem wütenden ärger schlief franz dabei regelmäßig ein, und otto hatte die sadistische idee, die fehlleistungen als schwarzer franz' zu bezeichnen", erinnert sich der Kunstaktionist und Kommunarde Otmar Bauer in seiner soeben erschienenen Autobiografie "1968".

(...)

weiterlesen