
Kirstin Breitenfellner in FALTER 34/2013 vom 21.08.2013 (S. 28)
Ein großer österreichischer Physiker hält Rückschau. Walter Thirring, 1927 in Wien geboren, war maßgeblich an der Gründung des CERN, der europäischen Organisation für Kernforschung im Kanton Genf, beteiligt, die mit dem Large Hadron Collider und der Entdeckung des Higgs-Bosons erst kürzlich Schlagzeilen machte. Erinnerungen an seine Kindheit folgen jene aus dem Zweiten Weltkrieg. Bei einer Schulung zur Verwendung der Gewehrgranate explodierte diese, und Thirring wurde verletzt, aber nicht lebensgefährlich. Ein glücklicher Zufall (Thirring spricht von einem Schutzengel) – denn so musste er nicht nach Stalingrad, wo viele seiner Kameraden starben. Thirring schreibt frei von der Leber weg. Und gewährt – das gehört zu den interessantesten Teilen des Buchs – dabei auch einen taxfreien Einblick in österreichische Politik hinter den Kulissen. Miriam Trilety lockert diese lesenswerten Anekdoten durch so eigenwillige wie unprätentiöse Illustrationen auf.


