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Kurzbeschreibung des Verlags
März 2011. Ein österreichischer Ingenieur, der am Bau der prestigeträchtigen Bahnlinie Trans-Maghreb in der libyschen Wüste beteiligt ist, kann sich durch Flucht außer Landes retten, nachdem der Aufstand ausgebrochen ist. Zurück in Wien erkennt er auf Fernsehbildern die Leiche des Bauträgers – eine Spurensuche beginnt. Trans-Maghreb ist eine Erzählung zwischen Arabischem Frühling und westlicher Arroganz. Hans Platzgumer wählt die kompakte Form der Novelle, um das gegenseitige Unverständnis zwischen europäischer und arabischer Lebensweise exemplarisch zu skizzieren. Locker und schlicht erzählt er eine ebenso stringente wie vielschichtige Geschichte, die ähnlich wie sein vorangegangener Tschernobyl-Roman Der Elefantenfuß hochaktuell und nah an den relevanten Themen der Zeit ist.
Der Autor und Musiker Hans Platzgumer hat eine Vorliebe für unwirtliche Orte. Nach der Arktis ("Weiß") und Tschernobyl ("Der Elefantenfuß") ist es in "Trans-Maghreb" die nordafrikanische Wüste, in die der Autor seine Protagonisten schickt. Ein österreichischer Ingenieur wird nach Libyen entsandt, um Muammar al-Gaddafi eine Eisenbahn zu bauen, erlebt in seinem isolierten Camp den Beginn des Bürgerkriegs mit, bis er gerade noch rechtzeitig evakuiert wird. Sein Chef Anton Corwald, ein wendiger Baulöwe aus Niederösterreich, bleibt mit ungewissem Schicksal zurück.
Die Hilflosigkeit der Europäer, die in ihrer öden Camp-Parallelwelt mangels Kontakt zu den Einheimischen nicht wissen, "was abgeht", wird überzeugend spürbar. Die Novelle wird dann aber leider von der ausführlichen und etwas schwerfälligen Nacherzählung recherchierten Hintergrundwissens gelähmt. Dadurch klingen die Personen oft, als läsen sie sich gegenseitig Wikipedia-Einträge vor, bleiben selbst aber blass. Corwald, um den die Erzählung zunehmend kreist, löst sich am Ende in nichts auf, ohne dass er sein ganzes Potenzial genützt hätte.