Mit meiner Zwillingsschwester in Auschwitz

196 Seiten, Hardcover
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ISBN 9783902542625
Erscheinungsdatum 21.12.2018
Genre Sachbücher/Geschichte/Biographien, Autobiographien
Verlag CLIO Verein f. Geschichts- & Bildungsarbeit
Beiträge von Heimo Halbrainer
Übersetzung Lukas Markl
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CLIO
Elisabethinergasse 20 a | AT-8020 Graz
verlag@clio-graz.net
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Kurzbeschreibung des Verlags

Àgnes Havas wurde mit ihrer Schwester Judit 1928 in Budapest als Töchter einer Angestellten und eines Lehrers für Französisch und Ungarisch geboren. Die Zwillinge wuchsen in einem Haushalt auf, in dem sie schon sehr früh mit Büchern und Bildung in Berührung kamen, übersetzte doch ihr Vater fremdsprachige Romane für den Dante Verlag aus dem Französischen, Englischen und Russischen. Ab ihrem vierten Lebensjahr lebte die Familie in einer damals kleinen westlich von Budapest gelegenen Ortschaft, in Rákosszentmihály, die heute zu Budapest gehört und ein Teil des 16. Bezirks ist. Unmittelbar nach dem Einmarsch deutscher Truppen setzte die Verfolgung der ungarischen Juden ein. Auch die Familie Havas wurde nach Auschwitz deportiert, wo die Zwillinge in die Station von Dr. Josef Mengele landeten, während der Vater und die Großmutter zu den Alten kamen und sofort ermordet wurden. Im November 1944 wurden Àgnes und Judit mit einem Transport in ein kleines Lager nach Mährisch Weißwasser überstellt, wo sie gemeinsam mit rund 300 Frauen, v.a. ungarische Jüdinnen, im Außenlagern des Konzentrationslagers Groß-Rosen für Telefunken arbeiten mussten. Da die beiden Zwillingsschwestern Deutsch sprechen und schreiben konnten, wurden sie der Qualitätskontrolle zugeteilt. Anfang Mai 1945 von sowjetischen Truppen befreit, machten sie sich gemeinsam auf den Heimweg nach Budapest, wo sie Ende Mai nach einer mehrwöchigen Odyssee ankamen, noch im Sommer 1945 maturierten und im Herbst mit dem Studium begannen.

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FALTER-Rezension

Als Zwilling bei Doktor Mengele

Gerlinde Pölsler in FALTER 4/2019 vom 25.01.2019 (S. 22)

Ágnes und Judit „Juci“ Havas sind 17, als sie gemeinsam mit anderen ungarischen Juden nach Auschwitz deportiert werden. Sie kommen aus einer gebildeten Budapester Familie. Bei ihrer Ankunft werden ihr Vater und ihre Großmutter in die Reihe der Alten gestellt, die Schwestern aber kommen als Zwillinge in eine andere Reihe. Sie werden der Station von SS-Arzt Josef Mengele zugeteilt, der Untersuchungen an Zwillingen durchführt. Schon am nächsten Morgen sagen ältere Häftlinge den Mädchen, sie sollten nicht hoffen, Vater und Oma wiederzusehen, „weil sie gleich von der Rampe, dem Ort unserer Ankunft, weg ins Krematorium geführt worden waren. (…) Sie haben sich bereits in Asche und Rauch verwandelt.“ Die erfahrenen Frauen hätten dies nicht „aus Gemeinheit“ so gesagt, sondern „aus Prinzip: Hier musste jeder von der ersten Sekunde an begreifen, wo er war“.

Havas erzählt die Fakten detailreich und gleichzeitig kühl, distanziert; das macht ihre Schilderung umso wirkungsvoller. Sie berichtet, wie sie sich, nackt, von Mengele vermessen lassen mussten: die Form des Kopfes, Größe, Zähne, Augen. Schlimmere Experimente, wie Mengele sie auch durchführte, blieben den Mädchen erspart: Mengele infizierte Häftlinge mit Typhus. Wenn einer von den Zwillingen starb, ließ er auch den zweiten töten, damit er bei der Autopsie die Organe miteinander vergleichen konnte.

Die Arbeit der Schwestern bestand darin, die Schuhe der Häftlinge zu sortieren. Im November 1944 wurden sie in ein kleines Lager nach Mährisch-Weißwasser überstellt, wo sie im Außenlager des KZ Groß-Rosen für Telefunken arbeiten mussten.

Schon kurz nach ihrer Befreiung, im Sommer 1945, maturierten die Mädchen, im Herbst begannen sie mit dem Studium. „Resilienz“, dieses Wort kommt einem bei der Lektüre dieses Buches immer wieder in den Sinn.

„Juci“ ist 2005 verstorben. Àgnes Havas kommt am Donnerstag zu Lesung und Gespräch mit Heimo Halbrainer ins Grazer Literaturhaus (19 Uhr, Lesung auf Deutsch: Ninja Reichert).

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