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Kurzbeschreibung des Verlags
Der 60-jährige Ludwig Bilinski könnte ein unbeschwertes Leben als wohlhabender Großbürger führen. Berufliche und private Enttäuschungen haben den früheren Kreisky-Anhänger jedoch verbittert. Unter einem Pseudonym hat er sich einen Namen als Verfasser von hetzerischen Leserbriefen gemacht; in seinem Dachboden steht ein Modell vom Wien seiner Träume; und als endgültige Rache an der Welt plant er, die seiner Meinung nach hässlichsten Gebäude der Stadt in die Luft zu sprengen. Dadurch will er als Retter der Schönheit Wiens in die Geschichte eingehen, seinem Leben zu guter Letzt Sinn verleihen.
Die einzigen Menschen von Bedeutung für ihn sind Norbert, ein Stricher, und dessen Mutter Tamara, eine Verkäuferin. Er trifft sie jeden Samstag getrennt voneinander zu festgesetzten Zeiten, um seine sexuellen beziehungsweise emotionalen Bedürfnisse zu befriedigen. Von ihrer jeweiligen klar definierten Rolle im Leben Bilinskis wissen die beiden nichts. Als Norbert in seiner Jugend in die Neonazi-Szene abdriftet, bricht der Kontakt zu seiner Mutter ab.
Bilinski Egozentrismus kollidiert zusehends mit den Sehnsüchten und Wünschen, die er in Norbert und Tamara weckt. Während er voller Vorfreude seinem apokalyptischen Coup entgegensieht, gerät das auf ihn zugeschnittene Beziehungsdreieck außer Kontrolle. Obwohl er sich für allmächtig hält, droht er, wie Norbert und Tamara, an den Gefühlen der drei zueinander zu zerbrechen.
Paul Auer kommt auch aus Kärnten, lebt in Wien und legt als Debüt mit „Kärntner Ecke Ring“ ebenfalls einen Wien-Roman vor. In dem handlungsstarken Text zeichnet er eine Dreiecksbeziehung nach. Alle Beteiligten sind Beschädigte: der drogensüchtiger Stricher Norbert, den seine Dämonen durch die Stadt treiben, sein Hauptkunde Bilinski, der das alte Wien wiederauferstehen lassen will und zum gefährlichsten Leserbriefschreiber der Nation wird, sowie Norberts Mutter, auf die Bilinski ein Auge geworfen hat.
Das Erzähltempo von „Kärntner Ecke Ring“ ist hoch, die Stimmung düster, alles läuft auf ein dramatisches Finale hinaus. Manches Mal wird in der bizarren Vienna Opera Toilet Station gemacht, der Auer hier ein literarisches Denkmal setzt. Bei aller Rasanz hat er jedoch auch einen sehr reflektierten Roman geschrieben, der davon erzählt, wie politische und soziale Umstände Menschen formen und zerstören können.