Es begann in Wien – Eine Spurensuche im Schnee

100 Jahre Wiener Skiverband
232 Seiten, Hardcover
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ISBN 9783902900463
Erscheinungsdatum 04.10.2013
Genre Ratgeber/Sport/Allgemeines, Lexika, Handbücher, Jahrbücher, Geschichte
Verlag echomedia buchverlag
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Kurzbeschreibung des Verlags

Zum 100-Jahr-Jubiläum des Wiener Skiverbandes erinnern die Autoren Hermann Gruber und Josef Metzger an die Pionierzeiten des Skisports – als die ersten Schwünge und Sprünge in Wien in den Schnee gesetzt wurden. Zahlreiche Interviews mit Zeitzeugen dokumentieren die Bedeutung der Stadt Wien und jener Wienerinnen und Wiener, die im Skisport Weltpremieren initiierten und Meilensteine setzten.

Mit Grussbotschaften von Dr. Michael Häupl, Christian Oxonitsch und KommR Brigitte Jank.

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ISBN 9783902900463
Erscheinungsdatum 04.10.2013
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FALTER-Rezension

Stadt der Berge

Wolfgang Kralicek in FALTER 50/2013 vom 13.12.2013 (S. 44)

Ein neues Buch dokumentiert, dass Wien das Skifahren früher entdeckt hat als der Westen Österreichs

Die Chancen stehen gut, dass im Jänner 2015 in Wien ein Weltcup-Skirennen stattfindet. Geplant ist – kein Witz! – ein Herren-Parallelslalom auf der Böschung zwischen Gloriette und Schloss Schönbrunn.
Es wäre nicht das erste Skirennen, das mitten in einer flachen Großstadt veranstaltet wird. Sogenannte "City-Events", die mehr PR-Effekt als sportlichen Wert haben, finden in Moskau und München seit einigen Jahren regelmäßig statt.

Das Spektakel in Schönbrunn wäre aber auch nicht die erste derartige Veranstaltung auf Wiener Boden. Auf der Hohe-Wand-Wiese im 14. Bezirk fand schon vor fast 28 Jahren, am 6. Jänner 1986, ein Weltcup-Parallelslalom statt. Bei dem Rennen, das damals nur für den Nationencup gewertet wurde, waren die 32 besten Herren der Weltcup-Wertung am Start; Überraschungssieger war der Italiener Ivano Edalini.
Es hieß damals noch nicht so, war aber das erste "City-Event" der Weltcup-Historie. Und es fand nicht zufällig in Wien statt: Die wenig alpine Hauptstadt spielte für die alpine Skigeschichte des Landes überhaupt eine erstaunlich wichtige Rolle. "Es begann in Wien" lautet denn auch selbstbewusst der Titel eines zum 100-Jahr-Jubiläum des Wiener Skiverbands herausgegebenen Buchs. Hermann Gruber, der Präsident des Verbands, und Josef Metzger, bis 2009 Sportressortleiter der Presse, zeichnen darin die vielen Spuren nach, die Wienerinnen und Wiener durch die Geschichte des Skisports gezogen haben.
Westösterreicher werden es nicht gern hören, aber als Tiroler, Salzburger oder Vorarlberger noch kernig fluchend durch den lästigen Schnee stapften, hatten Wiener schon begriffen, dass man mit dem weißen Niederschlag auch viel Spaß haben kann.
Bereits am 5. und 6. Jänner 1896 fand auf der Michaelerwiese in Pötzleinsdorf unter großem Interesse von Publikum und Presse das erste "Internationale Wiener Ski-Derby" statt. "Der Andrang des Publicums war ein geradezu enormer", berichtete Das interessante Blatt. "Zwei dunkle, endlose Menschenwände begrenzten die Laufbahn bis hinauf zum Bergrücken, und unten füllte ein sehr elegantes Publicum die Logen und Tribünensitze, welche dem Massandrang kaum genügten."
Zugegeben: Mit einem Skirennen im heutigen Sinn hatte das Spektakel noch wenig gemeinsam. Gefahren, gesprungen und gelaufen wurde auf drei Meter langen Latten und im "norwegischen" Stil; am ehesten lässt sich die Veranstaltung mit der heute als nordische Kombination bekannten Disziplin vergleichen.
Die Begeisterung der Wiener Skipioniere war jedenfalls so groß, dass der Übungsplatz in Pötzleinsdorf bereits 1896 mit einer Art Flutlichtanlage ausgestattet wurde: Dienstags und donnerstags war der Hang von 17.30 bis 21 Uhr beleuchtet.

Skifahren war in den Anfängen ein exotischer Sport, ein Vergnügen für Adelige und betuchte Exzentriker. Die aus heutiger Sicht kuriose Rolle Wiens als Skimetropole ist also einfach erklärt: Es gab hier zwar keine hohen Berge, aber die meisten Skifahrer.
Die erste Seilbahn wurde 1926 nicht in Kitzbühel oder Lech, sondern auf der Rax in Betrieb genommen. Der erste österreichische Medaillengewinner einer Ski-WM war der Wiener Dentist Harald Bosio; er holte 1933 Bronze im Langlauf. Und der Österreichische Skiverband (ÖSV) verlegte seinen Sitz erst 1951 nach Innsbruck; bis dahin residierte er in Wien.
Es gab in Wien drei Sprungschanzen: auf dem Cobenzl (bis in die 1940er-Jahre), in Hadersdorf (bis in die 50er) und am Himmelhof (bis in die 70er). Und seit 1966 ist der Skilift auf der Hohe-Wand-Wiese in Betrieb – mit Flutlicht und Schneekanonen.
Ihren bizarrsten Ausdruck fand die Skibegeisterung der Großstadt Wien aber bereits 1927, als im damals gerade stillgelegten Nordwestbahnhof im
zweiten Bezirk die erste Skihalle der Welt eröffnet wurde. Im "Wiener Schneepalast" gab es neben einem Skihang auch eine Sprungschanze und eine Rodelbahn; gefahren wurde auf einem Kunstschnee, den ein britischer Chemiker auf der Basis von Speisesoda entwickelt hatte.
"Es sieht tatsächlich wie Schnee aus", schrieb das Illustrierte Sportblatt. "Erst wenn man mit dem Gesicht nach vorne stürzt, dann schmeckt es nicht nach Schnee, sondern nach Soda. Dafür wird man nicht nass, und der Nordwestbahnschnee zergeht nicht auf der Haut. Man wird nicht nass. Aber es juckt ein bisschen."

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