
Kirstin Breitenfellner in FALTER 23/2018 vom 06.06.2018 (S. 30)
Tourismus ist ein schnelles Geschäft. Aber Wojciech Czaja nimmt sich Zeit. Jeder der 100 Städte, die er in seinem ungewöhnlichen Reiseführer beschreibt, widmet er eine Aufmerksamkeit, die ins Detail geht. Bilder gibt es keine. Im Mittelpunkt stehen nicht, wie man es bei einem Architekturkritiker wie Czaja vermuten würde, die Bauwerke einer Stadt, sondern die Menschen, Gerüche, Gerichte, Impressionen sowie die Geschichte.
Kenntnisreich und poetisch, einfühlsam und wortmächtig widmet sich Czaja überraschenden und zufälligen Facetten der kleineren und größeren Städte, in denen sich der Vielreisende von wenigen Stunden bis zu mehreren Monaten aufgehalten hat. Moskau und New York, Baku und Kandy, Porto und Hoi An, Düsseldorf und Zell am See werden auf jeweils zwei Seiten so lebendig, dass man Lust verspürt, nicht dasselbe zu erleben, sondern seine eigenen Erfahrungen zu machen.


