Mauthausen

200 Seiten, Hardcover
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ISBN 9783903022881
Erscheinungsdatum 10.04.2019
Genre Belletristik/Comic, Cartoon, Humor, Satire
Verlag bahoe books
Übersetzung Manfred Gmeiner
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Kurzbeschreibung des Verlags

Siebentausend Spanier haben in Mauthausen ihr Leben verloren. Paco Aura hält sich treu an sein Versprechen, welches er sich gemeinsam mit den anderen Überlebenden gegeben hat: Niemals würden sie es zulassen, dass ihre Erlebnisse jemals in Vergessenheit geraten. Selbst in hohem Alter organisierte er noch Konferenzen und Vorträge. Aus seinen Erinnerungen heraus spricht er über die Verfolgungen der spanischen Republikaner nach der Niederlage gegen Franco. Er erzählt vom überqueren der Grenze, von den Flüchtlingslagern, von der Maginot-Linie und von der Flucht in die Schweiz. Aber nichts, noch nicht einmal die harte Erfahrung auf dem Schlachtfeld, konnte ihn auf das vorbereiten, was noch kommen würde: Mauthausen.

Paco Aura, geboren 1918, aus Alcoy (Spanien), schloss sich 1936 den Republikanischen Kräften an, im Kampf gegen die faschistischen Franco-Truppen, sowie deren deutsche und italienische Verbündeten. Nach der Niederlage Flucht nach Frankreich und Freiwilliger in der französischen Armee, Kriegsgefangenschaft und Deportation nach Mauthausen, wo er vier Jahre und neun Tage gefangen war. Nach der Befreiung ging er als Minenarbeiter nach Frankreich, bevor er gesundheitlich stark angeschlagen 1953 in seine Heimatstadt zurückkehrte, wo er heiratete, drei Kinder bekam und in der Textilindustrie neu anfing. Seit 2016 trägt in Alcoy eine Brücke seinen Namen, in Erinnerung an alle Alcoyanos, die in den Lagern starben. An der Einweihung nahm er als letzer Überlebender teil.

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ISBN 9783903022881
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FALTER-Rezension

Das Unvorstellbare in Farbe gegossen

Nina Horaczek in FALTER 1-2/2019 vom 11.01.2019 (S. 19)

Die beiden neuen Graphic Novels „Mauthausen“ und „Persmanhof“ zeichnen die Nazi-Diktatur in Österreich nach

Als Francisco Aura Boronat erfährt, dass ein Comiczeichner sein Leben als Bildgeschichte zeichnen möchte, ist er anfangs dagegen. Darf man das Leben eines jungen Menschen, der durch die Hölle von Mauthausen gegangen ist, in Comicform darstellen? Oder verniedlicht die gezeichnete Form das Grauen, das er erlebte?

Man darf, entschied der Spanier, der von den Nationalsozialisten in Frankreich gefangen genommen und nach Mauthausen deportiert worden war. Einige Tage nach der Befreiung des Konzentrationslagers hatten sich er und seine Mitgefangenen geschworen, der ganzen Welt von den Gräueln der Nazis zu erzählen. Eine Graphic Novel könnte eine Möglichkeit sein, seine Geschichte vor dem Vergessen zu bewahren, indem auch ein jüngeres Publikum angesprochen wird.

Vom Spanienkrieg nach Mauthausen

Die Nazis ermordeten im KZ Mauthausen in Oberösterreich mindestens 90.000 Menschen. Boronat ist der letzte heute noch lebende Spanier, der in Mauthausen gefangen war. Von den insgesamt 7000 Spaniern, die dort interniert waren, ermordeten die Nazis mehr als 4200.

Boronat selbst war noch nicht einmal 18 Jahre alt, als er sich den spanischen Volksmilizen anschloss, um die Stadt Madrid gegen die Putschisten des spanischen Faschistenführers Franco zu verteidigen.

Die demokratisch gewählte Volksfront verlor, Franco errichtete eine Diktatur und der junge Kämpfer flüchtete ins Exil nach Frankreich. Dort wurden die Spanienkämpfer in Lagern interniert und schließlich aufgefordert, auf der Seite Frankreichs gegen das Deutsche Reich zu kämpfen. Als die Wehrmacht in Frankreich einmarschierte, versuchte Boronat, in die Schweiz zu fliehen. Doch die Schweizer Grenzschützer drohten, alle zu erschießen, die versuchten, illegal über die Grenze zu gelangen.

Schließlich deportierten die Nazis ihn und seine Freunde im April 1941 nach Mauthausen. Dort mussten die spanischen Gefangenen gemeinsam mit Juden die sogenannte „Todesstiege“ bauen. In der Graphic Novel „Mauthausen“ zeichnet der spanische Comiczeichner und Theaterautor Jordi Pedro die Geschichte Boronats nach.

Als der Peršmanhof brannte

Auch in der Graphic Novel „Peršmanhof 25. April 1945“ sind es die starken Bilder, die betroffen machen. Die Autorin Evelyn Steinthaler und die Illustratorin Verena Loisel erzählen darin einen einzigen Tag gegen Ende des Krieges. Es ist jener Tag, an dem eine Einheit der SS ein Massaker an Zivilsten verübte. Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive von Anci, einem von drei Kindern, die das Massaker überlebten. Elf Menschen, darunter sieben Kinder, waren ermordet worden.

Der Persmanhof in Bad Eisenkappel in Kärnten wurde von der kärntner-slowenischen Familie Sadovnik bewirtschaftet. Ab dem Jahr 1941 war der Hof auch Stützpunkt der Kärntner Partisanen, die gegen die Nazis kämpften. An diesem Tag, in Erwartung des Kriegsendes, befinden sich zwischen 100 und 150 Partisanen auf dem Hof. Nach einer Anzeige stürmt die SS das Gehöft. Den Partisanen gelingt die Flucht, die Nazis ermorden daraufhin die Zivilisten. Das jüngste Opfer war sieben Monate alt.

Die beiden Bücher sind zwei erschreckende Zeugnisse dessen, was vor mehr als 70 Jahren in Österreich möglich war.

Was beide Erzählungen verbindet, ist die Frage, die der Spanier Boronat an den Beginn seiner Geschichte stellt: „Nach all dem Erlebten, nach allem, was die Welt erlitten hat, fangen wir immer wieder von vorne an. Was ist los mit uns? Haben wir in all der Zeit nichts gelernt?“

In dieser Rezension ebenfalls besprochen:

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