

Sebastian Fasthuber in FALTER 8/2018 vom 23.02.2018 (S. 32)
Peter Marius Huemer ist ein Autor, der noch Großes vorhat. Was er in seinen Debütroman verpackt, ist bemerkenswert. Die Stadt, in der die Handlung einsetzt, könnte das Wien von heute sein, aber hier herrscht Krieg – wer gegen wen kämpft, erfährt der Leser nicht. Stattdessen werden ihm die verzweifelten Bemühungen eines alternden, dem Alkohol verfallenen Archäologen geschildert, der in seiner Laufbahn noch eine bedeutende Entdeckung machen will.
Also stiehlt er die guten Ideen einer Studentin. Am Schluss steht er tatsächlich in der Sahara und lässt von Arbeitern die Wüste ausschaufeln, um endlich seinen Fund zu machen. Die besten Szenen in dieser beißenden Satire auf den Forschungsbetrieb haben eine ähnliche Kraft und Komik wie einst Klaus Kinski als „Fitzcarraldo“, der ein Opernhaus im Dschungel errichten will. Ein vielversprechendes Debüt, das auch sprachlich überzeugt.