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Kurzbeschreibung des Verlags
Götz Schrage ist ein Mann vieler Talente, Gesichter und Widersprüche, ein obsessiver Beobachter, Künstler und Literat. Daraus resultiert ein gut portioniertes Quantum an literarischer Spannung und Lust.
Der schreibende Flaneur dieser Tage streift in seinen 66 Stadttexten mit hellwachen Augen durch die Stadt, es sind die Abgründe, die ihn besonders anziehen, es sind die Verlierer, denen seine Aufmerksamkeit gilt. Und es sind die Frauen, die seine Welt bedeuten.
„Tausendmal verliebt“ ist eine literarische Hommage an Wien, an seine Bewohner und speziell seine Bewohnerinnen. Eine Hommage an das Leben, an die Nacht (und ihre Lokale). Schrage schreibt stark und auch halbstark, jedoch immer mit zärtlicher Feder. Schrages Literatur ist Literatur gegen den Strich.
Götz Schrage wurde im Mai als SPÖ-Bezirksrat mit einer ziemlich überflüssigen Facebook-Invektive gegen Elisabeth Köstinger auffällig. Er nutzte die Ernennung der neuen ÖVP-Generalsekretärin, um ein bisschen mit den „jungen Damen der ÖVP Inneren Stadt aus den frühen 80er-Jahren, die mit mir schliefen“, anzugeben. Ein Shitstorm war die Folge, nach einer Entschuldigung und parteiinternen Aussprache war es dann aber auch wieder gut. Nun hat Schrage ein Buch geschrieben. Der schlanke Band Alltagsgeschichten ist voller kleiner, böser, liebevoller und manchmal nachdenklich stimmender Beobachtungen, die der ehemalige Musiker, Redakteur, Berufsspieler und Fotograf auf seinen Streifzügen durch Rotlichtlokale jenseits des ersten Bezirks in seinem kleinen Notizbuch festhält. Der flüchtige Eros webt mächtig in diesem Band, als Grundmotiv hält er die zwei bis vier Seiten umfassenden Stücke zusammen.
Die zahlreichen Dates, Spontantreffen und Zufallsbegegnungen des Autor-Ichs mit Fremden, Freundinnen, „Liebesfreundinnen“ und Prostituierten enden mehr als einmal im Bett. Und wieso auch nicht, freut man sich mit ihm: „Ich spüre den Frühling und ich spüre ihn gerne. Es ist mein Park, es ist mein Bezirk und es ist meine Stadt. Wien ist wunderschön.“
Die Texte werden getragen von der Sehnsucht nach Glück und Geborgenheit inmitten einer Welt voller halb oder ganz gescheiterter Existenzen. Sie lässt sich nur in seltenen Momenten erlebter menschlicher Schönheit stillen. Denn das Alter nagt an diesem Glücksritter des ungezähmten Lebens, der verrauchte Strip-Clubs der Ruhe des eigenen Wohnzimmers vorzieht, Unterweltgrößen beim Vornamen nennt und sich erst dann schlafen legt, wenn andere ihren Tag beginnen.
Dass er sein Schicksal als alternder Don Juan mit Fassung trägt, über seine eigenen Unzulänglichkeiten ironisch reflektiert und die Hoffnung nicht aufgibt, dass am Ende vielleicht doch so etwas wie Glück möglich ist, macht ihn sympathisch. Der längst untergegangen geglaubte Typus des Kaffeehausliteraten scheint damit rehabilitiert.