Der Himmel ist ein sehr großer Mann

Roman
152 Seiten, Hardcover
€ 23
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ISBN 9783903184329
Erscheinungsdatum 18.03.2019
Genre Belletristik/Erzählende Literatur
Verlag MILENA
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Kurzbeschreibung des Verlags

Der Buchhändler führt ein ruhiges Leben. Er lebt stark in der Vergangenheit, erinnert sich an seine Kindheit, an das ständige Schweigen des Vaters, an die Wochenenden in den Wäldern, wo der Bub herumstreift und seinen Phantasien nachjagt. An das plötzliche Verschwinden der Großmutter. An die fremde Frau, die an Großmutters Stelle tritt. Das Kind sieht alles, aber verstehen kann es die Erwachsenenwelt nicht.
Doch eines Tages geschieht im Leben des Jungen etwas Wundervolles: Ein Ritter bricht in seine magische Welt ein, eine Gestalt aus einer anderen Zeit. Der Ritter lebt ewig, etwas oder jemand treibt ihn durch die Jahrhunderte und hat offensichtlich Freude daran, ihn die Geschichte der menschlichen Zivilisation durchleben zu lassen. Der Bub hat nun jemanden gefunden, der ihm Antworten auf seine vielen Fragen gibt. In gemeinsamen Gesprächen erzählt ihm der Ritter von seinen Erlebnissen und von seinen Erkenntnissen – hier wird der Roman großartig und das Lesen zum reinen Genuss.

Peter Zimmermanns geschliffene und gehaltvolle Prosa erweist sich erneut als gelungenes Beispiel eines magischen Realismus, für den Sachlichkeit und Wunder nicht als Gegensätze gelten.

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ISBN 9783903184329
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FALTER-Rezension

Keine Angst vor großen Worten über Liebe

Erich Klein in FALTER 28/2019 vom 12.07.2019 (S. 27)

Einige Tage vor Weihnachten, doch statt Schnee fällt seit Tagen Regen in der österreichischen Provinzstadt am Rande der Alpen. Der örtliche Buchhändler predigt drei regelmäßig vorbeischauenden Buben Handke, Hesse und Bernhard; die genießen das sichtlich, kommentieren aber keck: „Frost“, das sei komisch, aber doch wohl unfreiwillig komisch. Der Alte erzählt weiter von einem Weißen Ritter, der ihm einst im Wald begegnete und die Welt erklärte – die Buben lachen.

Die atmosphärisch dichte und elegant leicht geschriebene Erzählung des in Wien lebenden Kärntner Autors Peter Zimmermann verknüpft den Abschied von der Kindheit und die rurale Idylle mit bemerkenswertem existenziellem Pathos zu einem ständig kippenden Anti-Heimatroman. War es so düster, war es nicht hell? „Am Ende der Kindheit wird man ein anderer. Ob das den Buben klar ist, weiß er nicht, ihm jedenfalls wurde das so deutlich wie nichts sonst im Leben.“ Als der Erzähler die schlecht im Kiefer sitzenden falschen Zähne der Großmutter bemerkt, deren Fürze und schweren Atem hört, ist nicht nur die Kindheit zu Ende; auch der Weiße Ritter, mit dem er im Wald immer Zwiegespräche führte, verstummt.

Was bleibt, sind Bilder sonnenbeschienener Wiesen, Blicke auf die Berge, die verzwickten Geheimnisse einer nur angedeuteten Familiengeschichte. Zimmermann hat keine Angst vor großen Worten über Liebe und Einsamkeit. Dem wahren Helden des Landlebens, einem Busfahrer, wird bei einsetzender Schlussapokalypse noch ein sarkastischer Dithyrambos nachgeschleudert: „O Busfahrer, Leib aus Schweigen und Hass, Tag für Tag, Stunde um Stunde verschwindet das schwarze Band unter dir und nie ist ein Ankommen zu erwarten.“

Am vierten Tag des neuen Jahres sind die Häuser nicht schneebedeckt – als wär es das Normalste, schieben die Menschen Sand aus den Hauseinfahrten und fegen ihre Autos frei. Glück, so Walter Benjamin, bedeutet, ohne Erschrecken seiner selbst innezuwerden. Beim Lesen dieses Buches versteht man, was damit gemeint ist.

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