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Kurzbeschreibung des Verlags
Ein Hochsommertag mit 40 Grad. Fünf Menschen, alle über oder kurz vor 40, stehen entscheidende Stunden bevor. In Wien ist Roland trotz Hitze und drohender Panikattacken quer durch die Stadt unterwegs, um Versäumnisse wiedergutzumachen. Seine Frau Mona hadert bei der Arbeit im Copyshop mit ihrem Selbstbild als Künstlerin. Die Grafikdesignerin Pia kämpft mit dem Alter und schwindenden Karrierechancen. Aber auch in Linz wird geschwitzt – Tommi lebt dort von seiner Muskelkraft. Er ist Schuldeneintreiber. Nun holt ihn seine Vergangenheit als Hooligan ein. Lesbos war mal der größte Star des Linzer Undergrounds. Damals, als noch Häuser besetzt und Klassenfeinde verachtet wurden. Nun will es der alte Revolutionär und Womanizer noch einmal wissen.
Andreas Kumps origineller Gegenwartsroman behandelt mit Wortwitz und Ehrlichkeit ein Thema, das uns alle betrifft: den Tag, an dem man bemerkt, dass die Zeit knapper wird. Und man sich panisch fragt: Wo sind die Jahre hin? Und, verdammt, ist das schon alles gewesen?
Der Linzer Autor und Musiker Andreas Kump war bis vor ein paar Jahren als Sänger der Indieband Shy unterwegs und hat bis dato zwei Bücher vorgelegt, die sich durch eine Mischung aus Herzblut und Akribie auszeichneten. "Es muss was geben" (2007) handelte vom Erwachen der alternativen Musikszene in Linz, "Erstmals zurück" (2012) dokumentierte den überraschenden Aufstieg des oberösterreichischen Fußballvereins FC Blau-Weiß Linz - einstmals VÖEST Linz -in die zweithöchste Liga. Mit "Über vierzig" liegt der erste Roman des knapp über 50-Jährigen vor. Kump hat einen oft gehörten Ratschlag an literarische Debütanten beherzigt und über Milieus geschrieben, die er kennt. Die Handlung ist in Wien und Linz sowie im Zug dazwischen angesiedelt, die fünf Protagonisten entstammen dem Linzer Underground. Da ist der frühe Internet-Adept, der in eine Karriere hineingestolpert ist und nun von Panikattacken geplagt wird; seine Frau, die sich als Künstlerin sieht, aber als Angestellte im Copyshop zu versauern droht; ein Ex-Hooligan, der sich als Geldeintreiber verdingt; eine von junger Konkurrenz geplagte Werberin; und ein alternder Punk-Held, der vom einstigen Szeneruhm zehrt.
Die Handlung spielt sich an einem sehr heißen Sommertag ab, an dem sich von den Hauptfiguren lang verdrängte Themen und große Fragen nicht mehr abschütteln lassen. Von "Du musst dein Leben ändern" über "Bin ich zu alt für den Scheiß?" bis zu "Ist das überhaupt noch meine Stadt?" läuft es für alle auf mehr oder weniger bedeutende Entscheidungen hinaus.
Kump erzählt davon flott und unpathetisch in einer alltagsnahen Sprache, die im Duktus an die Popliteratur der 1990er erinnert. Das ist beste Lektüre fürs Freibad. Als Schwachpunkt offenbart sich lediglich, dass manche Figuren weniger Tiefe haben als andere. Die beiden Frauen sind vergleichsweise eindimensional geraten, während Lesbos, der als Klischeebild des würdelos gealterten Provinz-Punks eingeführt wird, im Laufe eines Abends überraschende Seiten zeigt.