

Sebastian Fasthuber in FALTER 42/2019 vom 18.10.2019 (S. 33)
Nach einigen Romanen wendet sich Hans Platzgumer mit „Willkommen in meiner Wirklichkeit!“ wieder der Selbst- und Weltbetrachtung zu. Anders als in seinem Debüt „Expedition“ (2005) liefert der autobiografische Gehalt hier nur das Grundgerüst. Ausgehend von kleinen Episoden – Tiroler Bub, junger Musiker in New York, heute Ehemann, Vater und weitgereister Künstler – macht er sich in essayistischer Form Gedanken über den Zustand der Welt.
Die Diagnose fällt erwartungsgemäß erschütternd aus: Wenn wir so weitermachen, wird der Planet bald zerstört sein. Platzgumer bemüht sich in der Folge, das Positive zu sehen. Streckenweise gerät das intellektuell sehr anregend („Die Entwirklichung“, „Die hyperventilierende Gesellschaft“), mitunter auch trivial: „Jeden Tag entdecke ich weiterhin Wunderschönes in der Welt, seien es die Frostblumen am Fenster oder die lachsfarbene Rose auf dem Küchentisch (…).“