

Sebastian Fasthuber in FALTER 4/2022 vom 28.01.2022 (S. 31)
Der Wiener Autor und Werbetexter Jan Kossdorff grast in seinem mittlerweile fünften Roman, "Horak am Ende der Welt", eine Menge Land ab. Mit der Geschichte eines Mannes Ende 40, der in die Landschaft seiner Jugend zurückkehrt, macht er Thomas Sautner das Feld des Waldviertel-Romans streitig. Zweitens ergründet er auf ziemlich witzige Weise die Psyche eines früher einmal erfolgreichen Schriftstellers, Selbstfindung und Lesereisenpeinlichkeiten inklusive. Und er erzählt von Männern, Frauen und der Liebe.
Für sich genommen funktionieren die Bausteine des handlungs-und pointenreichen Romans. Leider ergibt das Ganze etwas weniger als die Summe der einzelnen Teile. Dazu fehlt es dem Text ein wenig an Tiefe, vielleicht auch an der Bereitschaft, die Hauptfigur tatsächlich leiden zu lassen. So ist man bald sicher: Wird schon alles halbwegs gut ausgehen. Kurzweilig liest sich das aber allemal.