

Sebastian Fasthuber in FALTER 39/2025 vom 24.09.2025 (S. 28)
Mao will raus aus dem Hörsaal. Der musiknarrische Soziologiestudent hat Lust auf Feldforschung und gründet mit seinem Kollegen Smash einen Club. Und weil wir in dem Roman die 1990er schreiben, ist dieser dem Jungle-und Drum'n'Bass-Sound gewidmet -damals in Wien ein Novum. Autor Christian Moser-Sollmann verarbeitet eigene Erfahrungen aus der Ära.
"Dschungelfieber" ist ein kurzweiliger Trip ins Wien von damals, als sich DJs im Plattenladen Black Market um die neuesten Import-Maxis aus England rauften und ganze Wochenenden durchgefeiert wurden. Das hat was von Popliteratur 2.0. Moser-Sollmann verklärt die Zeit nicht, er betrachtet sein jüngeres Ich mit onkelhaft-ironischem Blick. Mit dem Resultat, dass seine jungen Helden der Nacht ein bisschen zu sehr wie Witzfiguren rüberkommen.