Frequenzen 01

Dmitri Schostakowitsch Symphonie Nr.14 op.135
144 Seiten, Mehrteiliges Produkt
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Reihe Hörgänge
ISBN 9783907625194
Erscheinungsdatum 10.12.2004
Genre Sachbücher/Musik, Film, Theater/Biographien, Autobiographien
Verlag Rüffer & Rub
Dirigente(en) Griffiths Howard
Herausgegeben von Andreas Wernli
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HerstellerangabenAnzeigen
rüffer & rub Sachbuchverlag GmbH
Alderstrasse 21 | CH-8008 Zürich
info@ruefferundrub.ch
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Kurzbeschreibung des Verlags

An der öffentlichen Generalprobe ging der Komponist aufs Podium und erklärte: 'Ich will, daß die Hörer dieser Symphonie verstehen, daß das ›Leben‹ wahrhaft schön ist. Sie ist ein leidenschaftlicher Protest gegen den Tod, eine Mahnung an die Lebenden, ehrlich zu leben, bewußt, anständig, allen unedlen Taten abhold.'

Die 'Symphonie des Todes', entstanden 1969, ist eines der bedeutendsten Werke von Dmitri Schostakowitsch (1906 - 1975): packende und komplexe Musik zugleich. Das macht sie besonders geeignet, die Reihe 'Hörgänge' zu eröffnen, in der jeweils ein Werk umfassend beleuchtet wird: die Lebensumstände des Komponisten; Dokumente zu Entstehung des Werks, in diesem Fall die Texte von Garcia Lorca, Apollinaire, Küchelbeker und Rilke; sowie Gespräche mit dem Dirigenten der Uraufführung, Rudolf Barschai, und dem der vorliegenden Aufnahme, Howard Griffiths.

Hörgänge: Ein Buch mit CD, die miteinander produziert und aufeinander abgestimmt sind - der Text verweist mit genauen Zeitangaben auf die Aufnahme. Mit einfacher, für Laien verständlicher Sprache führt der Hörgang durch das Werk wie durch eine Ausstellung: zuhören, einhalten, nachlesen, weitergehen, vielleicht wieder zurück - mit einem Wort: Man hört in das Werk hinein und wird vertraut damit.
Mit CD-Aufnahme 14. Symphonie von Dmitri Schostakowitsch von Zürcher Kammerorchester (ZKO)

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Reihe Hörgänge
ISBN 9783907625194
Erscheinungsdatum 10.12.2004
Genre Sachbücher/Musik, Film, Theater/Biographien, Autobiographien
Verlag Rüffer & Rub
Dirigente(en) Griffiths Howard
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FALTER-Rezension

Carsten Fastner in FALTER 24/2005 vom 17.06.2005 (S. 60)

Tod und Terror

Beethovens "Neunte" und Schostakowitschs "Vierzehnte": lesenswerte Annäherung an zwei Monumente der Musikgeschichte.

Wer weiß, ob es in 181 Jahren noch eine Europäische Union geben wird? Ihre Hymne jedenfalls ist im vergangenen Mai eben so alt geworden und dürfte auch die nächsten zwei Jahrhunderte unbeschadet überstehen. Mit dem Finalsatz seiner Neunten Sinfonie, genauer: mit dem Chor auf Friedrich Schillers Ode "An die Freude" ist Beethoven 1824 ein musikalischer Welterfolg gelungen, der diesen Namen tatsächlich verdient. "Freude, schöner Götterfunken" - das ist und bleibt wohl auch die bekannteste klassische Komposition der Menschheit.

Dabei ist Beethovens Opus 125 weit mehr als nur sein Schlusschor, und doch steht dieser Teil im Zentrum des Interesses auch von Dieter Hildebrandt. Der Musikschriftsteller (nicht identisch mit dem Kabarettisten) hat sich unter dem schlichten Titel "Die Neunte" der breiten und vielschichtigen Rezeptionsgeschichte des Werks angenommen und dabei - im Schiller-Jahr 2005 - besonderes Augenmerk auf das Zusammenspiel von Musik und Text gelegt. Herausgekommen ist keine trockene Analyse, sondern eine toll geschriebene, faszinierende und spannende Kulturgeschichte, die anhand eines Musikstücks zu mitunter überraschenden Schauplätzen in Wien, Berlin, London, Paris und New York führt.

Die informativen und verständlichen Darstellungen der zahlreichen Diskussionen über die Integrität, die kompositorische Geschlossenheit der Neunten gehören dabei zu den aufschlussreichsten Kapiteln des Buches. Sie zeigen den Weg, auf dem Beethoven zu seinem fragwürdigen Ruhm als "Titan" kam: von der furchtsamen Verehrung zu Lebzeiten über oft von Unverständnis geprägte Polemiken unmittelbar nach dem Tod des Komponisten 1827 bis hin zur Verklärung samt ideologischer Vereinnahmungsversuche für - wahlweise - die "wahre deutsche Kunst", "die Menschlichkeit", den "Klassenkampf des Proletariats". Selbst die Rolle der Neunten als "Psychoterror" lässt Hildebrandt nicht unerwähnt: mit einem Kapitel zu Stanley Kubricks "Clockwork Orange".

Einen ganz anderen Weg der intensiven Annäherung an ein Monument der Musikgeschichte geht Andreas Wernli. Für den ersten Band der neuen Reihe "Frequenzen" wählte der Schweizer Musikwissenschaftler Dmitri Schostakowitschs Sinfonie Nr. 14, op. 135. Auch Schostakowitsch verwendet darin - unüblich im sinfonischen Kontext - Singstimmen, aber darüber hinaus hat das 1969 entstandene Stück mit Beethovens Neunter wirklich nichts gemein.

Im Gegenteil: Der bereits schwer kranke Komponist lieferte hier mit textlicher Hilfe von García Lorca, Brentano, Apollinaire, Rilke und dem russischen Dichter Wilhelm Küchelbeker eine bitter verzweifelte Abrechnung mit dem Tod, die in ihrer rigorosen Gnadenlosigkeit selbst den freudlosen Menschen Beethoven hätte erblassen lassen. Wie genau diese Musik einem derart effektiv die kalten Schauer über den Rücken jagt, das erklärt Wernli mit einem "Hörgang". Damit es nicht nur bei der Theorie bleibt, liegt dem Buch eine packende Einspielung durch das Zürcher Kammerorchester unter dem Dirigenten Howard Griffiths mit dem Solisten Stephanie Friede (Sopran) und Pavel Daniluk (Bass) als CD bei.

Nach kurzen einleitenden Kapiteln zu Biografie und Entstehungsgeschichte arbeitet Wernli die elf Sätze der Sinfonie im Wortsinn minutiös durch: In einer Tabelle lässt er den Text, das musikalische Geschehen und seine Erläuterungen mit sekundengenauen Zeitangaben parallel zur CD laufen. Wernli hat auch als Musikjournalist beim Schweizer Radio gearbeitet, er weiß, wie man die Tricks und Kniffe eines Komponisten verständlich erklärt. Musikalische Grundkenntnisse sind für die Teilnahme an seinen Hörgang also nicht vonnöten. Nur ein bisschen Geduld und offene Ohren.

In dieser Rezension ebenfalls besprochen:

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